Eisentherapie bei Schulkindern

Eisentherapie
In einer Metaanalyse australischer Wissenschaftler wurden 32 Studien mit insgesamt 7098 Grundschulkindern ausgewertet. Eine orale Eisentherapie war mit signifikanten Verbesserungen der Hirnleistungs-Scores assoziiert und bei anämischen Kindern mit einer signifikanten Verbesserung des Intelligenzquotienten verbunden. Andere Faktoren wie Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zeigten ebenfalls Verbesserungen durch eine orale Eisentherapie. Die meisten der Kinder in diesen Studien waren anämisch. Eine Eisentherapie besserte die Anämie und führte auch zu einer Besserung des Körpergewichts sowie zu einer Steigerung der Körpergröße.

Referenz:
Michael Low MBBS BMedSci et. al.: Effects of daily iron supplementation in primary-school-aged children: systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. © Canadian Medical Association or its licensors, CMAJ, November 19, 2013, 185(17)


Spurenemlemente und Vitamin E bei ADHS

ADHS und freie Radikale
Türkische Wissenschaftler untersuchten bei 53 Kindern mit ADHS die Serumkonzentrationen von Selen, Kupfer, Zink und Vitamin E und verglichen die gemessenen Werte mit denen von 53 gesunden Kindern. Das Durchschnittsalter der ADHS-Kinder lag bei 9,6 Jahren. Die Serumkonzentrationen von Selen, Zink, Kupfer und Vitamin E waren in der ADHS-Gruppe signifikant niedriger als bei den gesunden Kindern. Möglicherweise könnte also bei ADHS auch eine Schädigung durch freie Radikale eine Rolle spielen. Aus diesem Grund sollte der Zusammenhang zwischen Spurenelementen, antioxidativem System und freien Radikalen bei ADHS untersucht werden.

Referenz:
Ersan, Etem Erdal et al.: Research of some trace elements and E vitamin levels in some children with attention deficit disorder with hyperactivity. HealthMed. 2013, Vol. 7 Issue 5, p1533-1537.5p. 4 Charts.


Folgen eines frühkindlichen Eisenmangels

Eisenmangel
Mit 25 Jahren wurden 33 Personen untersucht, die in der Kindheit unter einem chronischen Eisenmangel litten. Es wurden Faktoren wie Bildung, Beschäftigung, Familienverhältnisse sowie körperliche und psychische Gesundheit untersucht. Bei den Personen mit frühkindlichem Eisenmangel waren u.a. folgende Faktoren auffällig: weniger hohe Schulbildung, weniger Bildungsmaßnahmen, häufig Leben als Single. Außerdem berichteten die betroffenen Personen über eine schlechtere psychische Befindlichkeit und über mehr negative Gefühle. Das Ergebnis der Studie zeigt einen substanziellen Verlust des menschlichen Potentials. Es sollte mehr in Betracht gezogen werden, dass viele Erwachsene weltweit bereits als Kleinkind einen chronischen Eisenmangel aufwiesen. Ein Eisenmangel kann vermieden oder behandelt werden, bevor er chronisch oder schwer wird.

Referenz:
Lozoff B. et al.: Functional significance of early-life iron deficiency: outcomes at 25 years. J Pediatr. 2013 Nov; 163(5):1260-6.


Zink verbessert Hirnleistungsfähigkeit

Zink und Hirnleistung
Brasilianische Wissenschaftler untersuchten bei 36 Schulkindern im Alter zwischen 6 und 9 Jahren den Einfluss einer Zinksupplementierung auf verschiedene Testverfahren, die sich mit Intelligenz und Hirnleistungsfähigkeit beschäftigten. Nach 3 Monaten zeigte sich, dass eine Zinksupplementierung spezifische kognitive Fähigkeiten verbesserte und dadurch die Leistungsfähigkeit von Schulkindern.

Referenz:
De Moura JE et al.: Oral zinc supplementation may improve cognitive function in schoolchildren. Biol Trace Elem Res. 2013 Oct;155(1):23-8.


Vitamin-D-Status bei Kindern mit ADHS

Bei 60 ADHS-Patienten und 30 gesunden Kontrollpersonen im Alter zwischen sieben und achtzehn Jahren wurden die Spiegel von 25-OH-D, Calcium, Phosphor und alkalischer Phosphatase bestimmt. Die Serumspiegel von 25-OH-D waren bei den Kindern und Jugendlichen mit ADHS signifikant niedriger als bei den gesunden Kontrollpersonen. Die Ergebnisse der Studie legen also nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen niedrigen 25-OH-D-Konzentrationen und ADHS im Kindes- und Jugendalter gibt.

Referenz:
Goksugur SB et al.: Vitamin D status in children with attention deficit hyperactivity disorder. Pediatr. Int. 2014 Jan 13.


Vitamin D und ADHS

 

Vitamin D und ADHS
ADHS ist die häufigste Verhaltensstörung bei Kindern. Es gibt zunehmend Hinweise, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel und das Auftreten von ADHS zusammenhängen. Wissenschaftler aus Katar untersuchten in einer großen Fallkontrollstudie, welcher Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Konzentration und ADHS besteht. In die Studie wurden 1331 Kinder mit ADHS und 1331 gesunde Kinder einbezogen. Die Studie zeigte, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Kindern mit ADHS häufiger auftrat als bei den gesunden Kontrollpersonen. Eine Supplementierung mit Vitamin D könnte deshalb eine wirksame Maßnahme sein, um das Risiko für ADHS zu vermindern. In den letzten Jahren sind vermehrt Studien publiziert worden, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Vitamin D und neuropsychiatrischen Erkrankungen beschäftigen. Vitamin D ist wichtig für die Gehirnentwicklung, außerdem besitzt Vitamin D neuroprotektive und antiinflammatorische Eigenschaften.

Referenz:
Abdulbari Bener et al.: Predict attention deficit hyperactivity disoreder? Evidence – based medicine. Global Journal of Health Science; Vol 6, No. 2; 2014


N-Acetylcystein bei autistischen Störungen

N-Acetylcystein und Autismus
Wissenschaftler aus dem Iran untersuchten, inwieweit NAC zusätzlich zu Risperidon die Symptomatik bei autistischen Erkrankungen beeinflusst. In die Studie wurden 70 Kinder und Heranwachsende mit autistischen Störungen einbezogen. Die Hälfte der Studienteilnehmer erhielt zusätzlich zu Risperidon 1200 mg NAC, die andere Hälfte der Studienteilnehmer bekam ein Placebopräparat zusätzlich zur Standardmedikation. In der NAC-Gruppe kam es im Vergleich zur Placebogruppe zu einer deutlichen Verminderung der Irritabilität bei Kindern und Jugendlichen. Allerdings wurden die Kernsymptome des Autismus nicht beeinflusst.

Referenz:
Ghanizadeh A et al.: A randomized double blind placebo controlled clinical trial of N-Acetylcysteine added to risperidone for treating autistic disorder. BMC Psychiatry. 2013 Jul 25;13:196.

 

 


Eisenspiegel in der Schwangerschaft und seine Auswirkung auf die kindliche Hirnentwicklung

Bei schwangeren Frauen wurde in der 12 – 20 Schwangerschaftswoche Parameter des Eisenstoffwechsels untersucht. Eine Eisenmangelanämie in dieser Schwangerschaftsphase war mit mentalen Störungen bei den schwangeren Frauen assoziiert. Außerdem war die Hirnentwicklung bei den Kindern nach 6 Monaten deutlich vermindert. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass eine Eisenmangelanämie und mentale Störungen in der ersten Schwangerschaftshälfte die kindliche Entwicklung nachteilig beeinflussen. Diese beiden Risikofaktoren sollten also mehr als bisher Beachtung finden.

Referenz:
Thach Duc Tran et al.: Impact on infants´cognitive development of antenatal exposure to iron deficiency disorder and common mental disorders. PLOS ONE, Sept 2013, Volume 8, Issue 9, e74876


Zusammenhang von Vitamin D und Autismus

Vitamin D und Autismus
Autismus ist eine komplexe Störung der Hirnentwicklung mit vielen genetischen Risikofaktoren und Umweltfaktoren. Möglicherweise ist ein Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für Autismus. Kinder mit der Diagnose „Autismus“ hatten signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel als gesunde Kinder.  Vitamin D spielt eine sehr bedeutende Rolle für die Embryogenese, für die Hirnentwicklung, für die Regulierung des Immunsystems, für die neurale Differenzierung, die Genregulation und vieles mehr. Ein Vitamin-D-Mangel während Schwangerschaft und in der frühen Kindheit könnte deswegen ein auslösender Faktor für Autismus sein.

Referenz:
Duan DY et al.: Relationship between vitamin D and autism spectrum disorder. Zhonggou Dang Dai Er Ke Za Zhi. 2013 Aug;15(8):698-702.


Eisen und psychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Eisen und psychiatrische Störungen
Eisen spielt eine bedeutende Rolle für die Hirnentwicklung, weil die Entwicklung des zentralen Nervensystems im hohen Maße von eisen-abhängigen Enzymen und Proteinen abhängt. Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten Kinder und Jugendliche mit der Diagnose „Eisenmangelanämie“ hinsichtlich eines erhöhten Risikos für psychiatrische Erkrankungen und verglichen sie mit entsprechenden Kontrollpersonen. Die 2957 Patienten mit Eisenmangelanämie zeigten ein erhöhtes Risiko für zahlreiche psychiatrische Störungen, z.B. Depression, bipolare Störung, Angststörung, Autismus, ADHS, Tick-Störung und Entwicklungsverzögerung. Es zeigte sich auch ein Geschlechterunterschied: Bipolare Störungen und Tick-Störungen waren nur bei weiblichen Patienten erhöht.

Ein Eisenmangel erhöht also das Risiko für psychiatrische Störungen. Die Autoren der Studie empfehlen nun weitere Untersuchungen zur Klärung des Mechanismus zwischen Eisenmangelanämie und psychiatrischen Erkrankungen.

Referenz:
Chen MH et al.: Association between psychiatric disorders and iron deficiency anemia among children and adolescents: a nationwide population-based study. BMC Psychiatry. 2013 Jun 4; 13:161. doi

 

 


Ernährung, Verhalten und Gewaltbereitschaft

Seit mehreren Jahrzehnten verzehrt die amerikanische Bevölkerung mehr als 50 Prozent ihrer Nahrung in Form von Junkfood. Seit den siebziger Jahren gibt es auch zunehmend Untersuchungen über den Einfluss von Ernährungsfaktoren auf die Gehirnaktivität und das Verhalten. Ein wichtiger Auslöser für antisoziales Verhalten ist die Unterzuckerung. Durch die Unterzuckerung kommt es im Gehirn zu einer vermehrten Ausschüttung von Glutamat, das zu Erregung, Depression, Ärger, Ängstlichkeit und gewalttätigem Verhalten führen kann. Der Wissenschaftler Stephen Schoenthaler von der California State University berichtete über eine deutliche Besserung von antisozialem Verhalten nach Änderung der Ernährungsgewohnheiten, die eine Einschränkung des Zuckerkonsums implizierte. Es gibt Berichte, die bestätigen, dass der Verzicht auf hochzuckerhaltige Nahrungsmittel das Verhalten von Jugendlichen deutlich verbesserte. Das Gehirn ist hauptsächlich auf Glukose als Energieträger angewiesen; bei starken Schwankungen des Glukosespiegels kann es zu einer Über- oder Fehlerregbarkeit der Nervenzellen kommen.

Referenz:
Sylvia Onusic: Violent Behavior: A Solution in Plain Sight, westonaprice.org, 22.04.2013


Mütter achten weniger auf Nährstoffgehalt

Nährstoffgehalt
In einer österreichischen Umfrage, im Sommer 2013, in die 500 Mütter einbezogen wurden, gaben 99 Prozent der befragten Mütter an, dass ihnen die Ernährung ihrer Kinder wichtig sei. Trotzdem achten nur 14,7 Prozent bewusst auf den Nährstoffgehalt, die meisten – nämlich 85,3 Prozent – gehen nach ihrem Gefühl.

Obwohl den befragten Müttern die Ernährung so wichtig ist,
war sich nur jede Vierte der Mütter bewusst, dass ein Kleinkind (1 – 3 Jahre) einen besonderen Nährstoffbedarf und damit auch eine gezielte Ernährung benötigt. Offensichtlich hat das Wissen keine praktischen Konsequenzen.

Von den befragten Frauen gaben 71,7 Prozent zu, dass das wichtigste Kriterium für die Ernährung der Kinder sei, ob es den Kindern schmeckt.

Die Ernährungswissenschaftlerin Mag. Eva Unterberger betonte die Relevanz einer bewussten Ernährung in den ersten 1000 Lebenstagen: „Kleinkinder sind beim Essen keine kleinen Erwachsenen. Sie benötigen von manchen Nährstoffen, bezogen auf das Körpergewicht, bis zu 5 x mehr als Erwachsene. Dabei ist ihr Magen etwa nur ein Sechstel so groß und verhält sich größenmäßig etwa wie eine Mandarine zu einer Grapefruit. Es liegt also auf der Hand, dass überwiegend nährstoffreiche Lebensmittel ihren Weg in den Kindermagen finden sollen.“

Referenz:
Oe24.at, 18.10.2013: Nur jedes zweite Kind isst Obst und Gemüse


Gehirn und Umweltgifte

Gehirn und Umweltgifte
Bereits im Blut von Neugeborenen wurden über 280 verschiedene Umweltgifte nachgewiesen. Eine Schwermetallbelastung beeinträchtigt die normale Hirnentwicklung und die Funktion der Neurotransmitter, was zu Langzeitdefiziten bei den Lernleistungen und dem Sozialverhalten führt.

Studien haben gezeigt, dass hyperaktive Kinder im Vergleich zu Kontrollpersonen signifikant erhöhte Spiegel von Blei, Mangan oder Cadmium hatten. Stark erhöhte Manganspiegel sind mit impulsivem und gewalttätigem Verhalten assoziiert. Eine schlechte Ernährung erhöht die Anfälligkeit für giftige Wirkungen von Blei und Mangan. Hohe Konzentrationen von Blei, Kupfer, Mangan und Quecksilber waren mit ADHS, Impulsivität, Ärger, Aggressivität, mangelnder Selbstkontrolle und Jugendkriminalität assoziiert.

Schwermetalle beeinträchtigen die Neurotransmission im Gehirn und im peripheren Nervensystem. Sie stören auch die Calciumspiegel im Gehirn und in den Zellen, wodurch viele Körperfunktionen beeinträchtigt werden können. Bei Störungen der Calciumversorgung wurden auch verminderte Spiegel von Serotonin, Noradrenalin und Acetylcholin nachgewiesen.

Referenz:
Sylvia Onusic: Violent Behavior: A Solution in Plain Sight, westonaprice.org, 22.04.2013


Ernährungsmängel fördern gewalttätiges Verhalten

Defizite der Vitamine A, D, K, B1, B3, B6, B12 und Folsäure sowie ein Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen (Jod, Kalium, Eisen, Magnesium, Zink, Chrom und Mangan) können zu einer mentalen Instabilität und zu gewalttätigem Verhalten beitragen. Eine Gesundheitswissenschaftlerin der Weston A. Price Foundation hat in einem umfangreichen Report die Bedeutung von Ernährungsfaktoren für das Verhalten des Menschen dargestellt. Die Autorin dieses Berichtes äußerte sich dahingehend, dass man zwar die Gewalt in den Medien reduzieren könne, es aber Tatsache sei, dass eine große Zahl von Amerikanern sich von Fertignahrungsmitteln ernähren würde, was auch mit Fehlernährung verbunden sei.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Ärzte in den USA sozusagen eine Rückkehr von Ernährungsmangelkrankheiten wie Skorbut und Pellagra  beobachten. Beide Krankheiten gelten seit Jahrzehnten als ausgerottet. Die Situation wird durch Excitotoxine wie Aspartam und Natriumglutamat, die häufig in der Nahrungskette zu finden sind, noch verschlimmert. Wer viel Fertignahrungsmittel zu sich nimmt und häufig Limonaden trinkt, nimmt diese Chemikalien in besonders hohem Maße zu sich. Andere Zusatzstoffe, die das Verhalten beeinflussen, sind Zucker, Farbstoffe, Geschmackstoffe, Koffein, Alkohol und Sojaprodukte.

Die Weston A. Price Foundation empfiehlt eine Kultur, in der der Verzehr von Fertignahrungsmitteln als uncool gilt und die Nahrungszubereitung zu Hause wieder als lebenswichtige Tätigkeit angesehen wird.

Referenz:
MNT, medicalnewstoday.com: Violent behavior linked to nutritional deficiencies, 03.09.2013


Lernschwierigkeiten und Ernährungsgewohnheiten

Ein möglicher Faktor zur Beeinflussung der Schulleistungen ist die Ernährung. Norwegische Wissenschaftler verglichen bei 475 Schülern das Auftreten von Lernschwierigkeiten mit den Ernährungsgewohnheiten. Die Schüler füllten hierzu einen Ernährungsfragebogen aus und mussten Fragen möglicher Lernstörungen betreffend beantworten.  Wer regelmäßig frühstückte hatte weniger häufig Schreib- und Leseprobleme sowie Schwierigkeiten mit der Mathematik. Die regelmäßige Einnahme von Mittagessen und Abendessen war mit einem verminderten Auftreten von Problemen mit der Mathematik assoziiert. Eine hohe Zufuhr von Softdrinks, Süßigkeiten, Schokolade, Pizzas und Hot-Dogs war signifikant mit vermehrten Schwierigkeiten bei der Bewältigung mathematischer Aufgaben assoziiert.

Referenz:
Overby NC et al.: Self-reported learning difficulties and dietary intake in Norwegian adolescents. Scand J Public Health. 2013 May 15.


ADHS-Medikamente nicht immer wirksam und gar nicht so harmlos

ADHS-Medikamente
ADHS hat sich zu einem „Boom“ entwickelt: Mittlerweile liegt der Bundesdurchschnitt bei knapp 12 Prozent.

Die hohe Anzahl an Diagnosestellungen „ADHS“ wird durchaus kritisch zur Kenntnis genommen. Aufgrund der großen regionalen Unterschiede liegt der Verdacht nahe, dass nicht die Erkrankungen zunehmen, sondern die Diagnosen. In der Region Würzburg wurde beispielsweise im Jahr 2011 bei fast 19 Prozent aller Jungen zwischen 10 und 12 Jahren die Diagnose ADHS festgestellt.

Auch immer mehr junge Erwachsene bekommen laut Angabe der Techniker Krankenkasse (TK) Medikamente gegen ADHS verschrieben. Von 2011 bis 2012 ist die Zahl der Verschreibungen bei den 17- bis 20-Jährigen um 12 Prozent gestiegen.

Es mehren sich allerdings auch die kritischen Stimmen gegen die hohe Zahl der Medikamenteneinnahme bei ADHS:

US-Forscher haben herausgefunden, dass eine Langzeiteinnahme von Ritalin den Hirnstoffwechsel verändern kann. In einer Studie, die mit Erwachsenen durchgeführt wurde, haben die Forscher festgestellt, dass das Medikament Ritalin im Belohnungszentrum ausgerechnet eine Zunahme des Eiweißes nach sich zieht, was durch das Medikament eigentlich gehemmt werden sollte. Daraus könnte man schließen, dass sich eine Toleranz gegen das Mittel einstellen würde, und das Absetzen des Medikaments könnte dann die Symptomatik verstärken.

Bei den meisten Vorschulkindern scheint eine medikamentöse Behandlung gar nicht zu greifen. Das haben Wissenschaftler in einer Langzeitstudie mit 186 Kindern mit der Diagnose ADHS herausgefunden. Etwa zwei Drittel der Kinder wurden medikamentös behandelt, ein Drittel der Kinder bekam keine Medikamente. Nach sechs Jahren – am Ende der Studie – hatten 90 Prozent der Kinder wie zu Beginn der Studie immer noch ADHS-Symptome. Bezüglich der Ausprägung der ADHS-Symptomatik konnte bei beiden Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden.

Referenzen:

  • Focus.de, 17.05.2013: Ritalin kann zu Langzeitfolgen im Gehirn führen
  • süddeutsche.de, 29.01.2013: Krankenkasse warnt vor „Generation ADHS“
  • welt.de, 29.05.2013: ADHS-Medikamente bei Vorschülern fast wirkungslos



Mikronährstoffbedarf bei Jugendlichen

Mikronährstoffbedarf bei Jugendlichen
Leider ist immer noch weitläufig die Meinung verbreitet, dass es in Deutschland bei „normaler“ Ernährung keine Mikronährstoffmängel gibt. Aber: Diese Annahme ist, schlicht und einfach, falsch. Denn: Mikronährstoffmängel sind in Deutschland relativ weit verbreitet, wie auch das Ergebnis der Nationalen Verzehrstudie II (NVS II) eindeutig aufzeigt.

Bei der Nationalen Verzehrstudie handelt es sich um eine bundesweite Befragung zur Ernährung von Jugendlichen und Erwachsenen. Es wurden umfassende Daten erhoben und mit der Zufuhrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung verglichen, mit den so genannten D-A-CH-Referenzwerten. Bei den D-A-CH-Referenzwerten handelt es sich um Empfehlungen, die eine ausreichende Mikronährstoffzufuhr bei gesunden Personen sicherstellen sollen. Bei kranken Menschen kann der Bedarf an Mikronährstoffen weitaus höher liegen, weswegen man diese Referenzwerte als absolute Mindestwerte ansehen sollte.

Über 90 Prozent der deutschen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren erreichen nicht die empfohlene Tageszufuhr für Vitamin D. Bei Folsäure sieht es ähnlich aus: 65,9 Prozent der männlichen Jugendlichen und 77,8 Prozent der weiblichen Jugendlichen sind mit Folsäure unterversorgt. Außerdem zeigen sich Defizite bei der Zufuhr von Calcium (männlich: bei 50,6 %, weiblich:  bei 73,8 %) und Magnesium (m: 41,5 %, w: 56,4%). Die vollständigen Daten sind auf der Homepage des Max Rubner Instituts veröffentlicht. Gerade bei Jugendlichen ist aber eine optimale Versorgung an Mikronährstoffen von großer Bedeutung: Für das Wachstum, die kognitive und körperliche Entwicklung und allgemein für die Gesundheit.

Aufgrund der Nationalen Verzehrstudie haben wir den DCMS-Mangel-Check zusammengestellt, der die Mikronährstoffe beinhaltet, die in der NVZ II als kritisch zu bewerten sind:

Calcium
In der Wachstumsphase braucht der Organismus sehr viel Calcium für das Skelettsystem, um eine optimale Knochendichte zu gewährleisten. Auch für die Zähne wird Calcium benötigt. Außerdem spielt Calcium eine wichtige Rolle bei der Nervenreizübertragung und im Energiestoffwechsel.

Magnesium
Magnesium hat eine entspannende Wirkung und ist wichtig im Muskel- und Knochenstoffwechsel. Eine gute Magnesiumversorgung erhöht auch die Reaktionsschwelle für allergische Reize und kann bei Allergien hilfreich sein. Bei niedrigen Magnesiumkonzentrationen können sich vielfältige Symptome zeigen, wie z.B. Innere Unruhe, Schlafstörungen, Muskelkrämpfe, ADHS-Symptome und vieles mehr.

Zink
Zink ist wichtig für die Funktionsfähigkeit von Neurotransmittersystemen wie z.B. GABA, Glutamat, Dopamin, Glycin. Deswegen verbessert ein guter Zinkstatus die Hirnleistung und ist für die psychische Befindlichkeit von Bedeutung.  Ein Zinkmangel kann zu Wachstumsstörungen, Infektanfälligkeit, Hyperaktivität, Wundheilungsstörungen u.v.m. führen.

Selen
Selen spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem, so sind z.B. Killerzellen selenabhängig.

Vitamin D
Vitamin D ist wichtig für den Knochenaufbau, außerdem bedeutend für das Immunsystem und für die Hirnentwicklung bei Kindern. Ein guter Vitamin-D-Status übt eine Schutzfunktion gegen Autoimmunkrankheiten, Infektionskrankheiten, Typ-1-Diabetes, Muskelschwäche, unzureichende Knochendichte, Hirnleistungsstörungen und noch vieles mehr aus.

Vitamin C
Vitamin C ist wichtig für die Immunabwehr, es ist ein wasserlösliches Antioxidans.

Vitamin B12
Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Anämie, Hirnleistungsstörungen und psychischen Befindlichkeitsstörungen führen.

Folsäure
Folsäure wird für den Nervenbotenstoffwechsel benötigt und ist wichtig für die DNA-Synthese und –Reparatur und für das Immunsystem. Ein Mangel an Folsäure kann zu einer Anämie führen.

Der DCMS-Mangel-Check ist ein Basischeck, der einen Einblick in die Mikronährstoffversorgung gibt. Mängel können dadurch gezielt behoben werden. Der DCMS-Mangel-Check eignet sich gut als Prävention wie auch bei schon bestehenden Beschwerden.

Referenzen:
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/ Max Rubner Institut: Nationale Verzehrstudie II
diagnostisches-centrum.de: DCMS-Mangel-Check
diagnostisches-centrum.de: Unzureichende Mikronährstoffversorgung


Eisen verbessert ADHS-Symptomatik

Eisen und ADHS-Symptomatik
Eine Störung des dopaminergen Systems ist ein wesentlicher Aspekt bei der Entstehung einer ADHS-Symptomatik. Eisen ist ein wichtiges Spurenelement im Dopaminstoffwechsel. Folglich könnte ein Eisenmangel ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung einer ADHS-Symptomatik darstellen. Dieser Theorie gingen spanische Wissenschaftler nach. Sie untersuchten bei 60 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren den Zusammenhang zwischen der Eisenversorgung und ADHS-Symptomen wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulisivität. Dabei stellte sich heraus, dass über 75 Prozent der Studienteilnehmer an einem Eisenmangel litten, insbesondere die Patienten des unaufmerksamen Types. Den größten Erfolg einer Eisensupplementierung konnte beim unaufmerksamen Typ erzielt werden. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass eine Eisentherapie bei ADHS-Patienten mit Eisenmangel in vielen Fällen eine Alternative darstellen kann, speziell beim unaufmerksamen Subtyp.

Referenz:
Soto-Insuga V et al.: Role of iron in the treatment of attention deficit-hyperactivity disorder; An Pediatr (Barc). 2013 Apr 10


Es werden zu viele ADHS-Medikamente verschrieben

ADHS-Medikamente
Kinder mit Verdacht auf ADHS erhalten zu häufig Psychopharmaka verschrieben. Zu diesem Konsens kommen Experten, die sich zum Jahreskongress der Gesellschaft der Kinder- und Jugendpsychiater Anfang März 2013 in Rostock getroffen haben.

Es wird bemängelt, dass etwa die Hälft der Rezepte für Psychopharmaka von Kindern- und Hausärzten ausgestellt werden, dabei sei eine gesicherte Diagnose nicht immer garantiert. Die Psychiater verlangen von allen Ärzten eine konsequentere Einhaltung der Leitlinien in Hinblick auf die Verschreibung von Psychopharmaka. Mit den Kindern müsse sorgsamer umgegangen werden.

Referenz:
Welt.de, 10.03.2013: ADHS-Kinder erhalten zu häufig Psychopharmaka


Optimale Mikronährstoffversorgung – bessere Gedächtnisleistung

Mikronährstoffversorgung
Eine optimale Versorgung mit Vitamin B6, Zink und Jod in der Schwangerschaft verbessert die kognitiven Fähigkeiten des werdenden Kindes sowie die Motorik. Das geht aus einer wissenschaftlichen Studie der Harvard School of Health in Zusammenarbeit mit einer weiteren wissenschaftlichen Institution aus Indonesien und aus Großbritannien hervor.

In einer randomisiert durchgeführten Drei-Jahres-Follow-up-Studie mit 32.000 indonesischen Frauen untersuchten die Wissenschafter den Einfluss einer Mikronährstoffsupplementierung während der Schwangerschaft auf die kognitive Leistungsfähigkeit der werdenden Kinder.

Die drei- und eineinhalb-jährigen Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Mikronährstoffe eingenommen hatten, wurden in zwei Gruppen eingeteilt:
Die MNN-Gruppe bildeten die Kinder, deren Mütter, während der Schwangerschaft folgende Mikronährstoffe erhielten: Vitamin D, E Retinol, Ascorbinsäure, Niacin, Zink, Kupfer, Selen, Jod, Vitamin B6 und 4 weitere B-Vitamine. Der anderen Gruppe waren die Kinder zugeordnet, deren Mütter als schwangere Frauen Eisen und Folsäure einnahmen (IFA-Gruppe).
Die Kinder der MNS-Gruppe zeigten im Vergleich zu denen der IFA-Gruppe einen signifikanten positiven Effekt hinsichtlich motorischer Entwicklung, visueller Aufmerksamkeit und räumlichem Vorstellungsvermögen – insbesondere dann, wenn die Mütter während der Schwangerschaft unterernährt oder anämisch waren.

Die Ergebnisse der Studie spiegeln die Bedeutung der Mikronährstoffe für die Entwicklung des Gehirns wieder und zeigen auf, wie sinnvoll entsprechende Supplemente insbesondere bei sozial Schwächeren sind.

Referenz:
HSPH News, 23. August, 2012: Studies explore micronutrients´effects in pregnant women and their children


Folsäurekonzentrationen beeinflussen kognitive Leistungsfähigkeit bei Kindern

Folsäure und Vitamin B12 sind in allen Altersgruppen wichtig für die Funktionsfähigkeit des Nervensystems. Obwohl verschiedene Studien einen Zusammenhang zwischen der Folsäure- bzw. der Vitamin-B12-Konzentration und der kognitiven Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen aufzeigen, gibt es noch wenig Beweise, dass diese Vitamine auch für die kognitiven Funktionen bei Kindern bedeutsam sind.

Mit Hilfe von Daten von NHANES III untersuchten Wissenschaftler aus Philadelphia einen möglichen Zusammenhang zwischen der Folsäure- bzw. der Vitamin-B12-Konzentration und der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Kindern. Höhere Serumkonzentrationen von Folsäure waren u.a. mit besseren Leseleistungen und bessere Leistungen im Block-Design-Test assoziiert.

Referenz:
Nguyen CT et al.: Serum folate but not vitamin B12 concentrations are positively associated with cognitive test scores in children aged 6 – 16 years; J Nutr. 2013 Feb. 6


Zusammenhang zwischen Bleibelastung und ADHS

In einer Metaanalyse untersuchten US-Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen ADHS und einer Bleibelastung bei Kindern und Heranwachsenden. In die Metaanalyse wurden 33 Studien mit 10.230 Kindern und Jugendlichen einbezogen. Es zeigte sich ein kleiner bis mittlerer Zusammenhang zwischen der Bleikonzentration und Unaufmerksamkeitssymptomen, Hyperaktivität sowie Impulsivität. Wenn die Bleibelastung in den Haaren gemessen wurde, war dieser Zusammenhang noch stärker ausgeprägt als bei anderen Methoden.

Insgesamt war der Zusammenhang zwischen Bleibelastung und ADHS-Symptomen ähnlich groß wie zwischen der Bleikonzentration und vermindertem IQ bzw. zwischen der Bleikonzentration und Verhaltensproblemen.

Referenz:
James K et al.: Lead and attention-deficit/ hyperactivity disorder (ADHD) symptoms: A meta-analysis; Clinical Psychology Review; 29. January 2013


Blei wiederholt mit ADHS-Symptomen assoziiert

Das sich entwickelnde Gehirn eines Kindes ist extrem anfällig gegen toxikologische Umwelteinflüsse wie z.B. Schwermetalle. Selbst kleine Mengen an Blei und Cadmium im Blut können zu Entwicklungsstörungen und Dysfunktionen führen.

In einer polnischen Studie wurde der Einfluss von Cadmium und Blei in Bezug auf Verhaltensstörungen im häuslichen Umfeld geprüft. Die Grundlage hierzu bildete eine Umfrage von 78 Familien mit Kindern, die als verhaltensauffällig eingestuft wurden.  Die Diagnose ADHD wurde mit dem ADHSD-Rating Scale-IV ermittelt, die Blei- und Cadmiumwerte laboranalytisch bestimmt. Die mittleren Bleiblutspiegel lagen bei 19,71 µg/ l, die mittleren Cadmiumblutspiegel bei 0,215 µg/ l.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass höhere Bleiblutwerte mit dem Auftreten von Hyperaktivität und impulsivem Verhalten korrelierten. Bezüglich der Cadmiumwerte konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit Verhaltensauffälligkeiten festgestellt werden.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass sich Blei auf den entwickelnden Organismus des Kindes negativ auswirkt, was mit Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und impulsivem Verhalten einhergehen kann. Das wiederum führt zu einem störenden Verhalten Zuhause.


Referenz:
Szkup-Jablonska M et al.: Effects of blood lead and cadmium levels on the functioning of children with behaviour disorders in the family environment; Ann Agric Environ Med. 2012;19(2):241-6.


Eisensupplemente vermindern ADHS-Symptomatik bei Kindern mit niedrigem Geburtsgewicht

Eisensupplemente, Geburtsgewicht
Schwedische Wissenschaftler verabreichten 285 Kindern mit grenzwertig niedrigem Geburtsgewicht von der sechsten Woche bis zum sechsten Monat entweder ein oder zwei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht eines Eisensupplements. Die Kontrollgruppe erhielt kein Eisen.

Mit dreieinhalb Jahren wurden diese Kinder und 95 Kinder mit normalem Geburtsgewicht auf Intelligenz und Verhalten untersucht. Hinsichtlich der Intelligenz zeigten sich keine Unterschiede, aber bei Verhaltensproblemen wie ADHS war ein signifikanter Effekt der Eisensupplemente nachweisbar. Bei den Kindern, die kein Eisen erhalten hatten, zeigten 12,7 Prozent die Zeichen von Verhaltensproblemen, bei der Ein-Milligramm-Gruppe waren es 2,9 Prozent, bei der Zwei-Milligramm-Gruppe nur 2,7 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie lassen den Schluss zu, dass eine frühe Eisensupplementierung bei Kindern mit niedrigem Geburtsgewicht gesundheitliche Vorteile bringt.

Referenz:
ScienceDaily, Dec. 10, 2012: Iron supplements reduce ADHS in low birth weight infants


ADHS-Risiko durch erhöhte Blei- und Quecksilberwerte bei Inuit-Kindern

Blei, Quecksilber, ADHS
Eine Schwermetallbelastung in der frühen Kindheit führt zu einem höheren ADHS-Risiko. Das wurde in einer jüngst durchgeführten kanadischen Studie mit fast 300 Inuit-Kindern aus Nord-Quebec bestätigt.
Eine der wichtigsten Nahrungsquellen der Inuit ist Beluga-Walfleisch, das sehr stark mit Quecksilber kontaminiert sein kann. Außerdem sind die Kinder einer erhöhten Bleibelastung über die Nahrung ausgesetzt, da die für die Nahrungsaufnahme getöteten Gänse und Enten mit Bleikugeln erlegt werden.

Blei und Quecksilber sind potentielle Toxine, die die Entwicklung der Gehirne von Kleinkindern gefährden. Es ist aus Studien bekannt, dass Quecksilber-Vergiftung bei Kindern zu Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung, in der Aufmerksamkeit, in der Koordination und zu anderen Problemen führen kann. Das Schwermetall Blei beeinträchtigt das Lernvermögen und generell die Gedächtnisleistung. Weiterlesen


Eisenmangel erkennen und behandeln

Eisenmangel
Dem Eisenstoffwechsel wird oft zu wenig Beachtung geschenkt –  sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie.

Um festzustellen, ob ein Eisenmangel vorliegt, reicht es nicht aus, nur die Eisenkonzentration im Blut zu messen, denn diese kann im Tagesverlauf stark schwanken. Man sollte auf jeden Fall das Ferritin bestimmen lassen. Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein, das die Eisenversorgung am besten widerspiegelt.

Da Ferritin bei Entzündungen und Infekten ansteigt empfiehlt sich in diesen Fällen die Bestimmung weiterer Parameter wie Transferrinsättigung, löslicher Transferrin-Rezeptor und hsCRP. Nur dann kann wirklich eine Aussage getroffen werden, ob die Eisenversorgung ausreichend ist oder ein Mangel vorliegt. Weiterlesen


Eisenmangel und Verhaltensstörungen

Eisenmangel und Verhaltensstörungen
Die häufigste Mikronährstoff-Mangelerkrankung in den Entwicklungsländern ist die Eisenmangelanämie. Besonders schwangere Frauen und junge Kinder sind davon betroffen. Eisen ist ein bedeutsames Spurenelement, das unter anderem für die Bildung von Nervenbotenstoffen, für den Nervenstoffwechsel und für die Myelinbildung (Ummantelung, Isolierschicht der Nervenzellen) benötigt wird.

Indische Wissenschaftler untersuchten verschiedene Parameter des Eisenstoffwechsels bei 44 Kindern mit diagnostizierten Verhaltensstörungen und verglichen diese mit entsprechenden Kontrollpersonen. Weiterlesen


Eisenmangel und ADHS

Italienische Wissenschaftler beschäftigten sich in einem Fachartikel mit der Frage, ob die Behandlung eines Eisenmangels ADHS-Symptome verbessern und gleichzeitig die Risiken von ADHS-Medikamenten vermindern kann.

Es gibt vermehrt Hinweise, dass bei Patienten mit ADHS ein Eisenmangel im Gehirn vorliegt. Für den verminderten Eisengehalt im Gehirn ist neben einem peripheren Eisenmangel auch eine Fehlfunktion der Blut-Hirn-Schranke in Betracht zu ziehen.

Beobachtungen zeigen, dass Personen mit ADHS während ihrer Behandlung häufiger zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen neigen. Auch fällt die Prognose bei Herzversagen mit einem Eisenmangel schlechter aus. Deswegen liegt die Vermutung nahe, dass ein Eisenmangel sowohl den Schweregrad einer ADHS-Symptomatik erhöht als auch das Risiko für kardiovaskuläre Notfälle steigen lässt. Weiterlesen


Übergewicht und Hirnleistungsfähigkeit

Übergewicht und Hirnleistungsfähigkeit
Übergewicht könnte auch mit einer verminderten Hirnleistungsfähigkeit bei Kindern verbunden sein. Der Einfluss des Körpergewichts auf kognitive Leistungen wurde bei 126 Kindern untersucht. Zusätzlich wurden der BMI und die Körperfettmasse bestimmt. Es zeigte sich, dass der BMI und die Fettmasse negativ mit der kognitiven Kontrolle assoziiert waren. Bei einem höherem BMI schnitten die Kinder bei verschiedenen Hirnleistungstests schlechter ab, vor allen Dingen bei der kognitiven Kontrolle. Dieser Aspekt spielt bei den Schulleistungen eine wichtige Rolle. Weiterlesen


Transfette können aggressives Verhalten auslösen

Forscher der University of California in San Diego haben herausgefunden, dass eine Ernährungsweise mit viel Tansfetten aggressiv macht. Die Wissenschaftler nahmen die Essgewohnheiten von 1000 Menschen unter die Lupe. Die Personen, die Kekse, frittierte Speisen und Margarine bevorzugten, waren aggressiver im Vergleich zu den Personen, die sich gesünder ernährten und Transfette eher mieden. Die Autoren der Studie kommen sogar zu dem Schluss, dass Transfette ein stärkeres Aggressionsverhalten auslösen als Alkohol. Weiterlesen


Cadmium und Entwicklung bei Kindern

Im Rahmen der US-amerikanischen NHANES-Untersuchung wurden auch Urinproben von 6 bis 15 Jahre alten Kindern und Jugendlichen auf Cadmium untersucht. Es wurde dann geprüft, inwieweit die Cadmiumkonzentrationen mit Entwicklungsstörungen bei Kindern zusammenhängen. Bei einer höheren Cadmiumausscheidung bestand ein vermehrtes Risiko für Lernstörungen und für die Notwendigkeit einer Sonderschulbehandlung. Diese Zusammenhänge wurden bereits bei Cadmiumkonzentrationen festgestellt, die bisher als unschädlich galten. Weiterlesen


Die Bedeutung von Blei für Kinder

In einem Fachartikel, der in einer australischen Fachzeitung für Hausärzte publiziert wurde, ging es um die Bedeutung von Blei bei Kindern und Erwachsenen. Kinder sind gegenüber einer möglichen Bleivergiftung sehr viel empfänglicher als Erwachsene. Das ist teilweise dadurch zu erklären, dass sie Blei viermal besser absorbieren als Erwachsene und sie auch vermehrt bleihaltigem Staub ausgesetzt sind. Typischerweise erreichen die Bleispiegel bei Kindern nach 1,5 bis 2 Jahren eine Spitzenkonzentration. Blei und Eisen werden über denselben Transporter durch die Darmwand geleitet. Bei einem Eisenmangel transportiert der Metalltransporter vermehrt Blei. Weiterlesen


Zink und Hirnleistungsfähigkeit

Zink und Hirnleistung
Im April 2005 wurde eine Studie des Agriculture Department´s Human Nutrition Research Center publiziert, in der der Effekt einer Zinksupplementierung bei Schulkindern untersucht wurde. 209 Jungen und Mädchen erhielten einen Fruchtsaft, der entweder pur oder mit 10 mg oder mit 20 mg Zink verabreicht wurde. Die Studie erstreckte sich über einen Zeitraum von 10 bis 12 Wochen. Zu Beginn und am Ende der Studie führten die Schulkinder verschiedene kognitive Tests am Computer durch. Die Kinder, die zusätzlich 20 mg Zink erhalten hatten, wiesen deutlich bessere Testresultate auf als die Nur-Saftkonsumenten. Die Ergebnisse für 10 mg Zink lagen dazwischen. Die Zinkanreicherung verbesserte auch das Erinnerungsvermögen und die Hand-Augen-Koordination. Weiterlesen


Blei beeinträchtigt Entwicklung von Kindern

Das Gehirn von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber den toxischen Effekten von Schwermetallen. Schon Bleibelastungen unterhalb der gängigen Richtwerte beeinträchtigen die Konzentration und die emotionale Entwicklung von Kindern. Forscher der Universität Bristol bestimmten bei rund 500 Kindern im Alter von 30 Monaten die Bleikonzentrationen im Blut. Im Alter von sieben bis acht Jahren prüften die Wissenschaftler dann ihr Lese- und Schreibvermögen. Die Studienteilnehmer mit Bleikonzentrationen zwischen 50 und 100 µg/ l schnitten im Lesen und Schreiben nur halb so gut ab wie die kaum belasteten Kinder. Blei wirkt auf Kleinkinder deshalb so schädlich, weil sie im Vergleich zu Erwachsenen wesentlich größere Mengen des Schwermetalls aufnehmen und ins Gewebe einlagern können. Weiterlesen


Vitamin B12 und Hirnstoffwechsel

Vitamin B12 und Hirnstoffwechsel
Es gibt mindestens zwei Beobachtungsstudien mit Kindern mit Vitamin-B12-Mangel. In der ersten Studie zeigten Kinder von Müttern, die sich makrobiotisch ernährten, eine verzögerte Entwickung der Motorik und des Sprachvermögens. Im Alter von 12 Jahren kam es bei den Kindern zu einer höheren Ausscheidung der Methylmalonsäure, eines typischen Markers für einen Vitamin-B12-Mangel. Schulkinder in Guatemala mit einem Vitamin-B12-Mangel zeigten langsamere Reaktionszeiten bei neuropsychologischen Tests und hatten vermehrt Probleme hinsichlich der Schulleistungen sowie Verhaltensauffälligkeiten. Ein Vitamin-B12-Mangel ist also mit einer schlechteren kognitiven Leistungsfähigkeit assoziiert. Weiterlesen


Neurotransmitter

Neurotransmitter

Neurotransmitter sind von zentraler Bedeutung für die Übertragung von Nervenimpulsen. Störungen des Neurotransmittermetabolismus sind deshalb meist mit Störungen der Hirnleistungsfähigkeit, der psychischen Befindlichkeit, des Verhaltens etc. assoziiert. Einige Neurotransmitter sind Aminosäuren wie z.B. Glycin, Glutamat und Aspartat, andere werden aus Aminosäuren gebildet wie z.B. Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Serotonin und Histamin. Für die Bildung und den Abbau der Neurotransmitter wiederum sind verschiedene Vitamine und Spurenelemente erforderlich, z.B. Folsäure, Vitamin C, Eisen, Kupfer, Vitamin B2, Vitamin B6 etc.
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Komplementäre Medizin bei ADHS

In der Fachzeitung Alternative Medicine Review, einem renommierten Periodikum mit dem Schwerpunkt Komplementärmedizinische Verfahren, erschien 2011 ein großer Übersichtsartikel zum Thema ADHS. Unter dem Stichwort „komplementäre und alternative Therapieformen“ werden u.a. aufgeführt: eine Therapie mit Vitamin B6 und Magnesium, Eisen und Zink, Calcium und Magnesium, Acetyl-Carnitin, Glycin, Tyrosin, Taurin u.v.m. Weiterlesen


Blei beeinträchtigt Psyche und Gedächtnis

In der Fachzeitung Current Neurobiology erschien 2011 ein Artikel über die Neurotoxizität von Blei. Von den amerikanischen Centers of Diseases Control wird eine Bleikonzentration unterhalb von 100 µg/ l als unbedenklich angesehen. Verschiedene Studien haben aber gezeigt, dass auch Bleikonzentrationen unterhalb von 100 µg/ l zu reduzierten kognitiven Funktionen, verminderter Aufmerksamkeit, erhöhter Aggressivität und zu Hyperaktivität führen können. Weiterlesen


ADHS und Ernährung

Anfang Januar 2012 wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Pediatrics“ ein Übersichtsartikel zum Thema ADHS und Ernährung publiziert. Die Autoren des Artikels kommen zu dem Schluss, dass Eisen und Zink bei Patienten mit bekannten Defiziten supplementiert werden sollte. Außerdem könnten Omega-3-Fettsäuren probiert werden. Wesentlich sei die Schulung von Eltern und Kindern bezüglich einer gesunden Ernährung. Weiterlesen


Zink und Dopamintransporter

Zink und Dopamin
Bekanntlich liegt bei ADHS eine Dysfunktion des Dopamintransporters vor. Der Dopamintransporter besitzt eine Zink-Bindungsstelle, mit deren Hilfe die Transporterfunktion beeinflusst werden kann. Es ist naheliegend, davon auszugehen, dass eine Zinksupplementierung bei ADHS-Patienten mit Zinkmangel den Zink-Bindungsstatus am Dopamintransporter verbessert. Geplant ist eine Studie zur Klärung der Frage, inwieweit Zink die Dopaminspiegel erhöhen kann. Weiterlesen


Western Diet fördert ADHS

Western Diet und ADHS
Ein Western-Diet-Ernährungsstil ist durch einen hohen Fleisch- und Fettkonsum gekennzeichnet.

In der australischen Raine Study, an der 179 In der australischen Raine Study, an der 1799 Heranwachsende teilnahmen, konnte nachgewiesen werden, dass der Western-Diet-Ernährungsstil das Risiko für die Diagnose ADHS um mehr als das Doppelte erhöht.Heranwachsende teilnahmen, konnte nachgewiesen werden, dass der Western-Diet-Ernährungsstil das Risiko für die Diagnose ADHS um mehr als das Doppelte erhöht. Zwischen gesunden Ernährungsgewohnheiten und der Diagnose ADHS gab es keinen Zusammenhang. Weiterlesen


Hyperaktivität und Lernstörungen steigen mit Bleibelastung

Blei
Die heutige Bleibelastung der Umwelt dürfte für Kinder immer noch gefährlich sein, obwohl es bereits viele Maßnahmen zur Verminderung dieser Belastung gibt. Zu diesem Ergebnis kamen Experten der Universität von Bristol. Sie konnten nachweisen, dass Störungen der intellektuellen und emotionalen Entwicklung von Kindern häufig mit erhöhten Bleiwerten im Blut einhergehen. Es wurden die Blutproben von knapp 600 zweieinhalbjährigen Kindern untersucht. Bei 27 Prozent fand man mehr als 50 µg Blei pro Liter Blut. Bei einer Untersuchung der Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren stellten sich enge Zusammenhänge zur früher erhobenen Bleibelastung heraus. Die Kinder mit 50 – 100 µg Blei im Blut erreichten bei Lese- und Schreibtests nur halb so viele Punkte wie Kinder mit geringeren Bleiwerten. Ab 100 µg pro Liter waren zudem asoziales Verhalten und z.B. Hyperaktivität dreimal so häufig. Blei hat im Körper keine physiologische Bedeutung. Es gibt deshalb auch keinen unschädlichen minimalen Grenzwert. Seit der Abschaffung des bleihaltigen Benzins ist die Bleibelastung zwar insgesamt gesunken, es gibt aber immer noch zahlreiche alte Wasserrohre aus Blei, besonders in Altbauwohnungen, sowie Armaturen, die Bleispuren enthalten können. Weiterlesen


Wie deutsche Schüler essen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt im Abstand von vier Jahren internationale Studien durch, die Aufschlüsse unter anderem über das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen geben sollen. Im Schuljahr 2009/ 2010 beteiligten sich insgesamt 40 Länder an dieser Umfrage, auch Deutschland nahm daran teil. Bundesweit wurden über 5000 Schüler im Alter von 11 bis 15 Jahren dazu befragt.

Die Ergebnisse über das Essverhalten deutscher Schüler sind folgende: Nur 44 Prozent der Mädchen essen mindesten einmal am Tag Obst. Bei den Jungen sind es gerade mal 30 Prozent. Auch Gemüse steht nicht bei jedem täglich auf dem Speiseplan: 32 Prozent der Mädchen und nur 19 Prozent der Jungen geben an, mindestens einmal am Tag Gemüse zu essen. Außerdem verlässt einer von drei Schülern ohne Frühstück das Haus und geht mit leerem Magen in die Schule. Je älter die Schüler werden, desto weniger wird gefrühstückt.

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Erneut Mikronährstoffmängel bei ADS/ ADHS-Kindern festgestellt

Bei ägyptischen Kindern mit der Diagnose ADHS wurden die Spiegel von Zink, Ferritin und Kupfer bestimmt und mit den Werten einer Kontrollgruppe verglichen. An der Studie nahmen 58 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren teil, die im Minia University Hospital behandelt wurden. Die Kontrollgruppe bestand aus 25 gesunden Kindern. Die Zink-, Ferritin- und Magnesiumspiegel waren bei den ADS-/ADHS-Kindern signifikant niedriger als bei den Kontrollpersonen; bei Kupfer zeigte sich keine signifikante Differenz. Weiterlesen


Mikronährstoff-Studie bei Erwachsenen mit ADHS-Symptomen

Wissenschaftler der Universität Canterbury, Neuseeland, untersuchten in einer Pilotstudie den Einfluss von Mikronährstoffen, hauptsächlich bestehend aus Vitaminen und Mineralstoffen, auf neurokognitive Funktionen bei 14 Erwachsenen mit ADHS-Symptomatik und starken Befindlichkeitsstörungen. An der Studie nahmen auch 14 gesunde Erwachsene als Kontrollgruppe teil, die keine Mikronährstoffpräparate einnahmen.

Bei allen Teilnehmern wurden jeweils zu Beginn und am Ende der Studie Tests hinsichtlich Gedächtnisleistung und exekutiver Funktionen durchgeführt. Nach Abschluss der achtwöchigen Studie konnten die Wissenschaftler feststellen, dass bei der ADHS-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe nach der Mikronährstoff-Therapie verschiedene Verbesserungen auftraten; diese bezogen sich auf verbales Lernen, kognitive Flexibilität etc. Die neurokognitiven Verbesserungen waren erheblich und gingen mit einer verbesserten psychischen Befindlichkeit einher.

Aufgrund der Studienergebnisse halten die Autoren zur Klärung der Frage, inwieweit eine Verbesserung der neurokognitiven Leistungsfähigkeit auch zu einer Verbesserung der psychiatrischen Symptome beitragen kann, weitere klinische und experimentelle Studien für erforderlich.

Referenz:
Julia J. Rucklidge, PhD et al.: Can micronutrients improve neurocognitive functioning in adults with ADHD and severe mood dysregulation? A pilot study; The Journal of alternative and complementary medicine; online ahead of print: Nov. 23, 2011

 


Bei ADHS: Mikronährstoffmängel beheben und Störfelder erkennen

Bei ADHS: Mikronährstoffmängel beheben und Störfelder erkennen

In Deutschland sind mehr als 5 Prozent der unter 17-Jährigen von einem ADHS-Syndrom betroffen, so ein Bericht von Spiegel online vom 05.09.2011. Sie sind zappelig, unkonzentriert, unaufmerksam, vorlaut oder verträumt, und aufgrund ihres Chaos im Kopf können sie dem Unterricht nicht folgen. Darunter leiden Erzieher, Lehrer und Mitschüler, doch am meisten natürlich die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst.

Bei ADS/ ADHS gehen die Wissenschaftler von einer Veränderung des Botenstoffwechsels, insbesondere von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, aus. Botenstoffe sind Signalmoleküle, die z.B. die Stimmung, die Aufmerksamkeit, die Kreativität oder die Lernfähigkeit stark beeinflussen. Die Veranlagung für ein ADS-/ ADHS-Syndrom können genetisch bedingt sein; zwischenzeitlich werden immer mehr Faktoren bekannt, die ebenfalls mit einem ADHS-Syndrom in Zusammenhang gebracht werden, wie z.B. Lebensmittelunverträglichkeiten, Umweltgifte und Mikronährstoffmängel.

Nach Ulf Sauerbrey von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik) verursachen einige Umweltgifte ähnliche Symptome wie ADHS. Eine Belastung mit Umweltgiften kann demnach zu neurobiologischen Auffälligkeiten und zu Verhaltensproblemen führen. Zu den Umweltgiften zählen u.a. Tabakrauch, Pestizide, polychlorierte Biphenyle (PCB) und Schwermetalle. Weiterlesen


Radiosendung zum Thema Ernährung und Lernfähigkeit

Hirnleistung
Im ORF/ Radio Burgenland wurde am 13.09.2011 eine Sendung zum Thema „Ernährung und Lernfähigkeit“ ausgestrahlt.

Mit Beginn des neuen Schuljahres ist es besonders wichtig, dass das Gehirn effizient arbeiten kann. Dazu bedarf es entsprechender Nährstoffe. Makro- und Mikronährstoffe haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Gehirnzellen, da sie auch für die Bildung von Neurotransmittern unentbehrlich sind. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale von Zelle zu Zelle weiterleiten. Im Gehirn dirigieren die Neurotransmitter auch Gedächtnis, Sprache, Aufnahmefähigkeit und logisches Denken. Kein anderes Organ ist gegenüber groben Ernährungsfehlern sensibler als das Gehirn. Die grauen Zellen können Nährstoffe leider nicht speichern und brauchen ständigen Nachschub. Eine Hauptenergiequelle für die Gehirnzellen sind die Kohlenhydrate, wobei es nicht entscheidend ist, in welcher Menge die Kohlenhydrate aufgenommen werden, sondern in welcher “Verpackung”. Optimale Energie liefern komplexe Kohlenhydrate, z.B. Getreide, Kartoffeln, Nudel- oder Gemüsegerichte. Auch die Eiweißversorgung spielt eine wichtige Rolle, da einige Eiweißbausteine, bestimmte Aminosäuren, für den Aufbau von Neurotransmittern benötigt werden.

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Bei ADHS und Lernstörungen: Mikronährstoffhaushalt testen lassen!

Bei ADHS und Lernstörungen auf eine optimale Mikronährstoffersorgung achten

Jetzt zu Schulbeginn rückt für viele Eltern wieder das Problem mit ihrem Sohn oder ihrer Tochter in den Vordergrund: Das Kind ist zappelig, verträumt, aggressiv, hat Konzentrations- und/ oder Lernschwierigkeiten – und es leidet selbst am meisten darunter.

Laut einer Veröffentlichung der Techniker Krankenkasse werden immer mehr Psychopharmaka gegen ADHS verschrieben. Im Jahr 2009 nahmen ca. 27 von 1000 bei dieser Kasse versicherten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren das Medikament Ritalin (Methylphenidat) ein. Über 1,7 Tonnen dieses Wirkstoffes gingen 2009 über den Apotheker-Ladentisch. Im Jahr 2006 waren es noch 1,2 Tonnen, was einer Steigerung von 42 Prozent entspricht.

Die TK warnt allerdings vor einer voreiligen Diagnose und medikamentösen Behandlung bei ADHS. „Denn die Langzeitfolgen von Ritalin und Co. sind noch nicht erforscht und die Nebenwirkungen sehr umstritten.“ Bei einer falschen Dosierung können Angstzustände, Appetitlosigkeit oder auch Wachstumsstörungen die Folge sein. Psychopharmaka sollten deshalb nicht voreilig verschrieben werden, und es sollte immer zuerst überprüft werden, ob noch andere Ursachen vorliegen.

Wesentlich sanfter ist der Versuch, mit einer gezielten Mikronährstofftherapie den Hirnstoffwechsel wieder in Balance zu bringen: Bei ADS/ ADHS gehen Fachleute davon aus, dass der Stoffwechsel und das Gleichgewicht der Nervenbotenstoffe – insbesondere Dopamin – gestört sind. Es gibt zunehmend Hinweise, dass auch andere Neurotransmitter wie Noradrenalin und/ oder Serotonin beteiligt sind. In einer richtig angewandten orthomolekularen Therapie wird überprüft, ob dem Stoffwechsel überhaupt alle notwendigen Bausteine zur Verfügung stehen, um diese Botenstoffe zu bilden. Anschließend werden die fehlenden Mikronährstoffe gezielt in der richtigen Dosierung verabreicht. Einige Aminosäuren sind unmittelbar an der Bildung bestimmter Botenstoffe beteiligt. So werden aus der Aminosäure Tyrosin die Katecholamine Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin gebildet; und aus der Aminosäure Tryptophan entsteht der stimmungsaufhellende Botenstoff Serotonin. Natürlich sind noch weitere Mikronährstoffe am Stoffwechsel der Botenstoffe beteiligt, wie z.B. Vitamin C,  Vitamin B6, Eisen und Zink.

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Studie über Mikronährstofftherapie bei ADHS

ADHS
Forscher der University of Canterbury, Christchurch, untersuchten die Wirkung eines Mikronährstoffpräparates mit 36 Wirkstoffen, hauptsächlich Mineralstoffen und Vitaminen, in Bezug auf ADHS und starken Befindlichkeitsstörungen. An der achtwöchigen Open-Label-Studie nahmen 14 Erwachsene im Alter zwischen 18 und 55 Jahre teil, die an ADHS oder SMD litten und nicht mit entsprechenden Medikamenten behandelt wurden.

Eine Minderheit berichtete über vorübergehende leichte Nebenwirkungen. Signifikante Verbesserungen konnten u.a. hinsichtlich Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsität, Stimmung, Stress und Ängstlichkeit beobachtet werden, insbesondere wenn die entsprechenden Symptome mittelgradig oder stark ausgeprägt waren.

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Vitamin C, Eisen und ADHS-Symptomatik

In einer koreanischen Studie wurde untersucht, inwieweit die Entstehung von ADHS mit den Ernährungsgewohnheiten und der Qualität der Nahrung zusammenhängt. Insgesamt nahmen 112 Fünftklässler, 58 Jungen und 54 Mädchen, daran teil. Anhand von zwei verschiedenen Fragebögen wurden Daten erhoben: Die Lehrer, die einen der Bögen ausfüllten beurteilten den Grad der Hyperaktivität, Impulsivität und das Verhalten der Schüler. Im zweiten, sehr umfangreichen Bogen gaben die Schüler Auskunft über Essverhalten, Ernährungsgewohnheiten, Vorliebe für Süßes, Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Mahlzeiten etc.

Die Auswertung der Studie ergab Folgendes:
Bei der täglichen Energie- und Proteinzufuhr gab es keine nennenswerte Differenzen zwischen der „normalen Gruppe“ und der ADHS-Risiko-Gruppe.

Es waren jedoch Unterschiede in der täglichen Mineral- und Vitaminaufnahme zu erkennen. Die Vitamin-C-Zufuhr lag in der Risiko-Gruppe signifikant niedriger. Die Schüler ohne ADHS nahmen täglich im Durchschnitt 100,7 mg Vitamin C zu sich, die der Risiko-Gruppe nur 45,9 mg. In beiden Gruppen lag die Zufuhr von B1 und B6 in der Höhe der empfohlenen Mindestaufnahmemenge, während sich die Aufnahme von Calcium und Vitamin A als ungenügend darstellte. Speziell die Risikogruppe zeigte eine zu geringe Zufuhr an Calcium, Eisen und Vitamin C, und der Vitamin-C- und Eisenmangel am ausgeprägtesten waren.

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Eisenmangel im Gehirn

Eisenmangel
In verschiedenen Studien wurde bereits ein Zusammenhang zwischen dem Eisenstatus und einer ADHS-Symptomatik festgestellt. Gemessen wurde dazu stets das Eisenspeicherprotein Ferritin, welches sehr gut die periphere Eisenspeicherversorgung widerspiegelt.

In einer neuen Studie sollte nun der Eisengehalt im Gehirn festgestellt und geklärt werden, inwieweit ein Eisenmangel im Gehirn und die Ferritinkonzentration korrelieren. Es wurden insgesamt 36 Kinder untersucht, 18 mit und 18 ohne ADHS. Bei den Teilnehmern wurde der Ferritinspiegel im Blut bestimmt und der Eisengehalt im Gehirn mittels MRT festgestellt.

Das Ergebnis war Folgendes:
ADHS-Kinder wiesen deutlich niedrigere Eisenkonzentrationen im Gehirn und niedrigere Ferritinkonzentrationen auf als die gesunden Kinder. Die Studie zeigt auf, dass niedrige Eisenspiegel im Gehirn mit ADHS-Symptomen in Verbindung gebracht werden können.

Fazit:
Für einen gut funktionierenden Hirnstoffwechsel ist ein guter Eisenstatus unabdingbar. Eine Ferritinmessung im Blut gibt Hinweise, ob ein Eisenmangel besteht und Eisen supplementiert werden sollte.

Referenz:
Cotese S et al.: Brain iron levels in attention-deficit/ hyperactivity disorder; Word J. Biol Psychiatry, 17.05.2011
Autor: Michi ©


Hirnveränderung durch Bleibelastung

Es ist bekannt, dass eine Bleibelastung in der Kindheit die Hirnentwicklung nachteilig beeinflusst. US-amerikanische und kanadische Wissenschaftler untersuchten jetzt mittels Kernspintomographie, ob eine Bleibelastung in der Kindheit zu nachweisbaren Hirnveränderungen führt. An der Studie nahmen 159 Erwachsene der Cincinnati Lead Study teil, bei denen in der Kindheit die Bleispiegel bestimmt worden waren. In Abhängigkeit vom Bleispiegel in der Kindheit konnte bei den Erwachsenen eine Verminderung der grauen Hirnmasse nachgewiesen werden. Außerdem wurden verschiedene biochemische Veränderungen betreffend Cholin, Myo-Inositol, Glutamat, Glutamin etc. nachgewiesen. Eine Bleibelastung im Kindesalter führt also zu irreversiblen neuronalen Schäden. Außerdem kommt es zu Veränderungen der Myelin-Architektur.

Referenz:
Kim M. Cecil et al.: Proton Magnetic Resonance Spectroscopy in adults with childhood lead exposure; Environmental Health Perspectives, Volume 119/Number 3/März 2011
Autor: Dr. med. Hans-Günter Kugler ©


Bleibelastung und intellektuelle Funktionen

US-Wissenschafter untersuchten bei 43 Erwachsenen den Einfluss einer Bleibelastung in der Kindheit auf die intellektuellen Funktionen. Bei den Studienteilnehmern waren die Bleispiegel bereits in der Kindheit mehrfach gemessen worden. Bei der Beurteilung der Intelligenz zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang der Bleibelastungen im Alter von 6 Monaten, 4 Jahren und 10 Jahren. Die Studienresultate lassen auch vermuten, dass das Gehirn während der Schulzeit besonders empfindlich auf Bleibelastungen reagiert.

Referenz:
Maitreyi Mazumdar et al.: Low-level environmental lead exposure in childhood and adult intellectual function: a follow-up study; Environmental Health 2011; ehjournal.net/content/10/1/24


Vitamin-B1-Mangel und Sprachentwicklung

In einer israelischen Studie wurde untersucht, wie sich ein Vitamin-B1-Mangel im Säuglingsalter auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt. An der Studie nahmen 59 Kinder im Alter von 5-7 Jahren teil, die während ihres ersten Lebensjahres ein Vitamin-B1-armes Milchersatzpräparat zu sich genommen hatten. In der Kontrollgruppe befanden sich 35 Kinder gleichen Alters, die als Säugling mit unterschiedlichen Milcharten gefüttert worden waren.

Es wurden insgesamt 7 Tests durchgeführt betreffend Auffassungsgabe, Vorstellungsvermögen, Wortverständnis, Begreifen, Sprachentwicklung, Sprachbegabung etc.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass ein Vitamin-B1-Mangel in der Kindheit zu schweren lang anhaltenden Sprachstörungen führen kann: 57 der 59 Kinder, die in früher Kindheit an einem Vitamin-B1-Mangel gelitten hatten, zeigten Sprachstörungen. Im Vergleich dazu waren es in der Kontrollgruppe nur 3 von 35 Kindern.


Referenz:
Iris Fattal et al.: The crucial role of thiamine in the development of syntax and lexical retrieval: a study of infantile thiamine deficiency; Oxford Journals Medicine Brain/ Volume 134/ Issue 6/ Pp.1720-1739


Wirkung von essentiellen Fettsäuren bei ADHS-Kindern mit Eisenmangel und Schlafstörungen

Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität bilden die Hauptmerkmale bei ADHS-Patienten. Üblicherweise leiden diese Kinder an Schlafstörung und Mangelernährung, welche in Kombination mit einer Anämie und einem Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, depressiver Verstimmung und schlechtem Essverhalten führen können.

In einer Studie mit ADHS-Kindern zwischen 9 und 12 Jahren wurde untersucht, welche Auswirkung eine 10-wöchige Supplementierung von ungesättigten Fettsäuren auf das Verhalten der Kinder hat. Beurteilt wurden die sechs Kriterien: Kooperation, Stimmung, Konzentration, Hausaufgabenerledigung, Müdigkeit und Schlafqualität. Der Eisenstatus wurde ebenfalls untersucht. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass eine Supplementierung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu einer signifikanten Verbesserung von Lebensqualität, Konzentrationsfähigkeit, Schlafqualität und Hämoglobinkonzentration führt.

Referenz:
S. Yehuda et al.: Effects of essential fatty acids in iron deficient and sleep-disturbed attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) children, European Journal of Clinical Nutrition, 18.05.2011


Falsche Ernährungsgewohnheiten schon im Kindesalter

Bereits im Kleinkindalter legen wir unsere Ernährungsgewohnheiten fest, die dann langfristig einen Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Wissenschaftler des Forschungsinstitutes für Kinderernährung (FKE) in Dortmund untersuchten die Ernährungsgewohnheiten von ein- bis drei- jährigen Kindern in 525 Haushalten.

Das Ergebnis ist alarmierend: Die Kleinkinder trinken viel zu wenig. Statt einer Tagesmenge von 0,6 bis 0,7 Liter trinken sie nur 0,4 Liter. Der Konsum an Süßigkeiten überschreitet mit 50 g deutlich die empfohlene Tageszufuhr von 25-30 g. Außerdem essen Kinder zuviel Fleisch- und Wurstwaren.

Die Eltern sollen beständig bleiben und den Kindern viele Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot anbieten. Viel Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen (stark verdünnt) sind gesüßten Getränken vorzuziehen. So die Empfehlung des FKE. Außerdem wird empfohlen, Milchprodukte, Eier, Fleisch und Wurst nur mäßig zu verzehren. Wenn Kinder Nahrungsmittel nicht mögen, sollen die Eltern diese immer wieder in kleinen Mengen geben. Nur so können sich die Kinder an eine gesunde Ernährung gewöhnen.

Referenz:
Kinder schlagen über die Stränge, n-tv.de, 23.05.2011


Blei verursacht ADHS


Amerikanische Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen der Bleikonzentration im Vollblut und einer ADS-Symptomatik. An der Studie nahmen 236 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis siebzehn Jahren teil. Die Bleikonzentrationen lagen im Durchschnitt bei 7,3 µg/ l, die maximalen Werte bei 22 µg/l. Diese Bleikonzentrationen sind außerordentlich niedrig, sie sind geringer als die üblichen  Durchschnittswerte in Europa und den USA.

Aus der Studie ging hervor, dass sogar schon sehr niedrige Bleikonzentrationen mit der ADS-Symptomatik assoziiert sind. Es wurden die bisher niedrigsten Bleikonzentrationen in Relation zur ADS-Symptomatik gemessen.

Dass eine Bleibelastung für die Entstehung von ADHS mitverantwortlich sein kann, ist auch aus neurobiologischer Sicht erklärbar, denn Blei stört den Kreislauf von Dopamin und anderen Neurotransmittern im Gehirn. Das Ergebnis der Studie ist von großer Bedeutung, da eine niedrige Bleibelastung weit verbreitet ist.

Eine weitere Studie über Blei weist nach, wie wichtig das Essen am Morgen ist: Eine Bleibelastung kann durch regelmäßiges Frühstücken vermindert werden, dies zeigen die Daten der China Jintan Cild Cohort Study. Es wurde der Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und der Bleikonzentration im Vollblut bei Kindern untersucht. Das Ergebnis zeigt folgendes: Kinder, die regelmäßig frühstückten, wiesen eine um 15 Prozent niedrigere Bleikonzentration im Blut auf als Kinder ohne Frühstück.

Referenzen:
Regular breakfast helps reduce lead poisoning in children. Medical News Today, 31.03.2011
Joel T. Nigg, Ph. D., et al.: Confirmation and extension of association of blood lead with attention-deficit/ hyperactivity disorder (ADHD) and ADHD symptom domains at population-typical exposure levels; J Child Psychol Psychiatry. 2010 January; 51(1): 58-65
Bild: Archiv; Autor: Michi ©


Mikronährstoffanalysen bei ADS/ ADHS

Mikronährstoffanalysen bei ADHS

Verhaltensauffälligkeiten, ob in Richtung hyperaktiv oder eher verträumt, sind für die Kinder und auch für die Betreuer sehr belastend, und viele Eltern suchen nach Alternativen zu den herkömmlichen Behandlungsmethoden mit Psychopharmaka.

Bei ADHS/ ADS gehen die Experten davon aus, dass der Stoffwechsel der Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und Serotonin gestört ist. Die Orthomolekulare Medizin vermag den Stoffwechsel dieser und weiterer Botenstoffe in vielen Fällen positiv zu beeinflussen, insbesondere dann, wenn ein Mangel an bestimmten Aminosäuren, Magnesium, Zink, B-Vitaminen u.a. vorliegt.

Die Basis für eine gezielte Therapie mit Mikronährstoffen bildet immer eine Blutanalyse, die es ermöglicht, eine genaue Therapieempfehlung auszusprechen. Das Diagnostische Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie DCMS GmbH, ist eine Praxis für Mikronährstoffmedizin, die sich auf orthomolekulare Laboruntersuchungen spezialisiert hat. Das DCMS bietet insbesondere auch bei ADS, ADHS, Lernstörungen etc. entsprechende Mikronährstoffanalysen mit einer entsprechenden Therapieemfpehlung an. Weitere Infos

Bild: Archiv, Autor: Karin ©


Filmtipp aktuell: „Ruhig gestellt und angepasst“

Ruhig gestellt und angepasst
Am 24.03.2011 lief im Saarländischen Rundfunk eine Fernsehdokumentation zum Thema ADHS. In diesem Film werden viele Ursachen für ADHS erörtert, die zum Nachdenken anregen, z.B. Bewegungsmangel, Impfungen, Strahlenbelastung, Schadstoffe, zu viel Fernsehen, Ernährungsweise etc. Der Film stellt kritische Fragen zu den gegenwärtigen Behandlungsstrategien bei der ADHS-Symptomatik, insbesondere zu Psychopharmaka. Mögliche alternative Behandlungsmethoden zu Psychopharmaka werden hier ausführlich dargestellt: Homöopathie, Bewegungstherapie, Therapie mit Tieren etc.

Die Mikronährstofftherapie wurde als sinnvoller Therapiebaustein beschrieben. Zahlreiche Mikronährstoffe können mit der heutigen Ernährung nicht mehr ausreichend aufgenommen werden. Das kann bei vielen Kindern zu einem ausgeprägten Mikronährstoffmangel führen. Es fehlen ihnen „hirnaktive Stoffe“ wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Fettsäuren. Fehlt z.B. der Baustein Eisen, dann kann es zu einer Störung des Dopaminstoffwechsels kommen. Das Diagnostische Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie ist eine Praxis für Mikronährstoffmedizin, die diese Spur verfolgt. Hier wurde schon das Blut vieler ADHS-Kinder hinsichtlich eines Mikronährstoffmangels genau untersucht.
Der Film kann in voller Länge im der Mediathek des SR-Fernsehsenders angesehen werden.
sr-online.de, 24.03.2011: Ruhig gestellt und angepasst
Bild: Archiv


Kinder: Immer häufiger verhaltensauffällig

In Bayern zeigt jedes fünfte Kind im Kindergartenalter Verhaltensauffälligkeiten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Ausgewertet wurden die Vorsorgeuntersuchungs-Daten vier- und fünfjähriger Kinder von 90 Betriebskrankenkassen Bayerns. Der BVKJ teilte mit, dass von 4318 untersuchten Kindern 942 Kinder verhaltensauffällig waren.

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ADHS-Gefahr durch Pestizide

Kinder, die vermehrt mit Pestiziden in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko für eine ADHS-Symptomatik. Die österreichische Umweltorganisation GLOBAL 2000 macht auf eine Studie aufmerksam, die den Zusammenhang aufzeigt.

Die Studie wurde mit 1139 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen acht und fünfzehn Jahren durchgeführt. Dabei wurden die Pestizidrückstände im Urin bestimmt und hinsichtlich des Auftretens von ADHS untersucht. Die Wissenschaftler konnten hierbei einen signifkanten Zusammenhang zwischen einer ADHS-Erkrankung und dem nachgewiesenen Pestizidgehalte im Urin feststellen.

Viele verwendete Pestizide enthalten Organophosphate, die eine Störung des Neurotransmitterstoffwechsels hervorrufen können. Daniela Hoffmann, Pestizidexpertin von GLOBAL 2000 warnt: „Auch viele der in Österreich verwendeten Pestizide basieren auf diesen Wirkstoffen, die das menschliche Nervensystem massiv schädigen können.“ – „Lebensmittel sind häufig damit kontaminiert, denn Wirkstoffe auf Organophosphatbasis, wie zum Beispiel das Pestizid Chlorpyrifos, werden in der konventionellen Landwirtschaft in großen Mengen verwendet. Zudem ist der Wirkstoff extrem persistent, d.h. er wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut.“ Weiterlesen


Schlafstörungen bei Kindern

Einer neuen Studie zufolge haben 20 Prozent der Kinder Schlafstörungen. Der daraus entstehende Schlafmangel kann zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen führen wie z.B. Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Reizbarkeit. Langfristiger Schlafmangel kann sogar zu Angststörungen und Depressionen führen.

Der Leiter des Kinderschlaflabors am Rostocker Südstadtklinikum, Frank Kirchhoff sagt, dass der Schlaf enorm wichtig für die Gedächtnisleistung ist. Schulkinder hätten einen Mindestschlafbedarf von acht bis zehn Stunden täglich. Die Ursachen für Schlafstörungen seien sehr unterschiedlich, so können z. B. Übergewicht, nächtliche Krampfanfälle und Schnarchen wegen zu großer Polypen oder Mandeln der Auslöser einer Schlafstörung sein. Aber auch ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen kann zu Schlafstörungen führen: Ein Kind, das abends nie einschlafen konnte und sich nachts häufig selbst durch heftige Beinbewegungen im Tiefschlaf störte, hatte einen Eisenmangel. Wegen des Schlafmangels war es am Tag stets müde und unkonzentriert. Weiterlesen


Die Rolle von Vitamin B6 bei ADHS

Vitamin B6 ist ein wasserlösliches Vitamin, das an einer ganzen Reihe von biologischen Prozessen beteiligt ist, wie Protein-Stoffwechsel, Immunfunktion, Hämoglobin-Synthese, Regulierung des Blutzuckerspiegels u.a. Von Interesse im Rahmen einer Mikronährstofftherapie bei ADHS ist, dass Vitamin B6 für die Bildung der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin erforderlich ist.

Bislang sind noch wenige Studien über den Einsatz von Vitamin B6 bei ADHS bekannt.  In der März-Ausgabe der Zeitung „Magnesium Research“ findet man allerdings den Hinweis auf eine Studie, über die Behandlung mit Vitamin B6 in der Kombination mit Magnesium durch die sich die ADHS-Symptomatik verbessert hat .
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Eisen ist wichtig für Lernfähigkeit und Gedächtnisbildung

https://blog.adhs-ernaehrung.com/files/2014/03/Schultafel_Gerd-Altmann_pixelio-B.jpg
Eisen ist für die Hirnfunktion unerlässlich. Dazu eine Studie, die Anfang 2011 publiziert wurde:

Chilenische Wissenschafter untersuchten bei Hippocampuszellen den Einfluss von Eisenionen auf neurobiologische Prozesse. Der Hippocampus ist die Gehirnstruktur, die für die Merkfähigkeit und die Gedächtnisbildung eine zentrale Rolle spielt. Dem Lernen liegt neurobiologisch eine Langzeitpotenzierung zugrunde (LTP). Im Rahmen der LTP werden Signalwege und biochemische Reaktionen in Gang gesetzt, die dann ein längerfristiges Abspeichern von Informationen ermöglichen. Weiterlesen


Aminosäuren verbessern ADHS-Symptomatik

Aminosäuren und ADHS
US-Wissenschaftler untersuchten bei 85 ADHS-Patienten zwischen vier und achtzehn Jahren den Effekt von Vorstufen von Serotonin und Dopamin in Verbindung mit einem speziellen Auswertungsverfahren, bei dem die Urinkonzentrationen der Monoamine mit dem neuartigen organischen Kationentransportmodell interpretiert wurden.

67 Prozent der Studienteilnehmer erzielten durch Verabreichung einer Monoaminvorstufe signifikante Verbesserungen der klinischen Symptomatik. Bei den Patienten, die durch eine Aminosäure keine Verbesserung erreichten, wurde oben erwähntes Testverfahren angewendet. Bei diesem Testverfahren werden ein oder mehrere Urinbestimmungen vorgenommen, und die Supplementierung der Aminosäuren wird an die Messergebnisse angepasst.

Dadurch konnte bei 77 Prozent der Patienten eine signifikante Besserung erreicht werden. Dieses Therapieverfahren erwies sich als wirksamer als verschiedene ADHS-Medikamente und sollte aus diesem Grund weiter erforscht werden.
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Lernvermögen und Ernährung

In einer zwölfmonatigen Studie mit 780 Kindern in Australien und Indonesien wurde der Effekt einer Mikronährstoffmischung auf das Lernvermögen und die mentale Leistungsfähigkeit bei Kindern untersucht. Die Studie wurde an 396 gutgenährten Kindern in Australien und an 384 schlechternährten Kindern in Indonesien durchgeführt.

In jedem Land wurden die Kinder einer von vier Gruppen zugeordnet. Gruppe 1 erhielt eine Mischung von Mirkonährstoffen (Eisen, Zink, Folsäure und Vitamin A, B6, B12 und C); Gruppe 2 ein Fischölpräparat (DHA und EPA); Gruppe 3 Mikronährstoffe und Fischöl, Gruppe 4 Placebopräparate.

Nach 12 Monaten zeigten die Kinder in Australien erhöhte Blutspiegel der  supplementierten Mikronährstoffe, was zunächst mal bedeutet, dass die Nährstoffe vom Organismus aufgenommen wurden. Darüber hinaus erbrachten sie signifikant bessere Lern- und Gedächtnisleistungen im Vergleich zu den anderen Gruppen. Der gleiche Trend wurde in Indonesien beobachtet, aber nur bei den Mädchen. Die Zugabe von Fischöl bewirkte keinen zusätzlichen Nutzen hinsichtlich der kognitiven Leistungsfähigkeit. Weiterlesen


Spezielle Diät bessert ADHS bei vielen Kindern

In einer Studie an 100 ADHS-Patienten im Alter von vier bis acht Jahren verordneten Wissenschaftler der Universitätsklinik Niymegen der Hälfte der Kinder eine Kost ohne bestimmte Allergene. Die übrigen Teilnehmer sollten sich lediglich gesund ernähren. Die fünfwöchige Auslassdiät besserte die Symptome bei fast zwei Drittel der Kinder.

Die Autoren der Studie empfehlen eine Ernährungsumstellung für alle Kinder mit ADHS. Man müsse aber genau ermitteln, welche Nährstoffe zur Unruhe des jeweiligen Kindes beitragen. Weiterlesen


Junkfood macht dumm

Junkfood macht dumm
Hamburger, Pommes, Currywurst, Dönner, Pizza, Süßigkeiten….
Alles Nahrungsmittel, die Kinder gerne und ohne zu murren essen. Doch: Wer viel ungesunde Nahrungs- und Konsummittel zu sich nimmt, setzt sich der Gefahr aus, nicht nur dick, sondern auch dumm zu werden. Denn Lebensmittel, die reich an Zucker und gesättigten Fettsäuren sind, bergen die Gefahr, das Gehirn schrumpfen zu lassen.

Bekannt ist, dass Übergewicht mit einem kleineren Hirnvolumen in Verbindung steht. Doch ist eine verkleinerte Hirnregion verantwortlich dafür, dass man dick wird, oder wird durch Gewichtszunahme das Gehirn erst geschädigt? Forscher sind der Meinung, dass eine ungesunde Ernährungsweise am Beginn dieses Teufelskreises steht.

Im Nathan Kline Institute für Psychiatrieforschung in New York untersuchten Forscher Gehirne mittels MRT (Magnetresonanztomografie). Es wurde u.a. die Größe verschiedener Hirnregionen beurteilt. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass bei übergewichtigen Menschen die Zentren im Großhirn, die für Appetit und Belohnung verantwortlich sind,  kleiner sind und Strukturschäden aufweisen. Zudem konnte ein Zusammenhang zwischen erhöhten Entzündungsmarkern im Blut und Hirnschäden festgestellt werden.

Studien, von Forschern der Purdue Universität in West Lafayette in Illinois zeigen auf, dass zu viel ungesunde Ernährung zu einer Beeinträchtigung des Gehirns führt. Junkfood kann Entzündungsprozesse fördern, außerdem kann es zu Veränderungen der Durchlässigkeit der Blut-Hirnschranke kommen, was sich wiederum  negativ auf die Hirnstruktur und die Denkleistung auswirken kann, und dies schon bevor die Betroffenen übergewichtig sind. Der Hippocampus, ein wichtiges Gedächtniszentrum, ist laut Wissenschaftler als erstes von der Schädigung betroffen.

Fazit:
Konzentrationsfähigkeit, Lernvermögen und Gedächtnisleistung können durch falsche Ernährung beeinträchtigt werden. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung hingegen vermag die Kinder vor Übergewicht und vor Verdummung zu schützen.

Referenz:
Junkfood lässt Gehirn schrumpfen, Nora Schultz, Spiegelonline.de, 18.Januar 2011

 


Zink und Aufmerksamkeit

Zink und Aufmerksamkeit
Zink ist ein sehr wichtiges Spurenelement und erfüllt viele Funktionen im Körper. Es wird benötigt für alle Wachstumsprozesse, für das Immunsystem, für den Hautstoffwechsel, die antioxidative Kapazität und vieles mehr. Außerdem ist Zink für die psychische Befindlichkeit und Hirnleistungsfähigkeit von Bedeutung, denn es dient der  Funktionsfähigkeit verschiedener Neurotransmittersysteme (Glutamat, GABA, Glycin).

An einer US-amerikanischen Studie nahmen 209 Kinder im Alter von 10 bis 11 Jahren teil. Die Kinder bekamen täglich entweder 20 mg Zink, 10 mg Zink oder ein Placebo. Innerhalb von drei Monaten war Folgendes zu beobachten: Bei den Kindern, die zusätzlich Zink eingenommen hatten, verbesserte sich die Aufmerksamkeit und die Kinder verfügten auch über einen schnelleren und genaueren Gedächtnisrückgriff. Die Gruppe der Kinder, die 20 mg täglich zu sich nahmen, schnitten am besten ab.

Eine unzureichende Versorgung mit Zink kann zu zahlreichen gesundheitlichen Störungen führen wie z.B. zu Hyperaktivität, Aggressivität, Depressionen, Angststörungen, Lernstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsschwäche, Infektanfälligkeit und vieles mehr.

Wer sich nicht sicher ist, ob sein Kind an einem Zinkmangel leidet, kann jederzeit die Zinkkonzentration im Blut testen lassen. Das Ergebnis ist dann auch die Voraussetzung für eine gezielte Mikronährstofftherapie.

Referenz:
Optimale Gehirnernährung für Kinder, P. Holford und D.Colson, VAK Verlag, 2008
Autor:admin-Michi ©


Cholin und Gedächtnisbildung

Cholin ist ein wichtiger Mikronährstoff und kann im Körper selbst hergestellt werden. Dazu müssen jedoch die Aminosäuren Serin und Methionin in entsprechender Menge zur Verfügung stehen. Ein Mangel an diesen Aminosäuren kann dazu führen, dass Cholin nicht ausreichend gebildet werden kann.

Dieser Mangelzustand bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Cholin ist an sehr vielen Vorgängen im Körper beteiligt. Aus Cholin und Serin wird z.B. der Neurotransmitter Acetylcholin gebildet. Dieser Nervenbotenstoff ist für die Gedächtnisbildung und Konzentrationsfähigkeit von großer Bedeutung.

Außerdem findet man Cholin in der Großhirnrinde, wo es dafür verantwortlich ist, Milliarden Zellen am Leben zu erhalten. Ein Mangel an Cholin führt in diesem Teil des Gehirns zum Zelluntergang (die so genannten cholinergen Neurone sterben ab), und es kommt zu Ablagerungen und Plaques im Gehirn. Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche sind die Folge.

Cholin ist eines der besten natürlichen Beruhigungsmittel und hat eine entspannende Wirkung. Anzeichen, die auf einen Cholinmangel hinweisen können, sind z.B.: Vergesslichkeit, Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Schlafstörungen, Kreislaufbeschwerden etc.

Referenzen:
Fit durch Vitamine, Klaus Oberbeil, Südwest Verlag 2003
Cholin, Wikipedia.de
Autor:admin-Michi ©


Eisen und Lernstörungen

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit etwa 25 % der Weltbevölkerung eine Anämie hat. Global liegt bei Kindern im Vorschulalter das Risiko, an einer Anämie zu leiden, bei 47,4 % und bei schulpflichtigen Kindern bei 25,4%. Eine wesentliche Ursache ist der Eisenmangel.

Eine ganze Reihe von Fall-Kontroll-Studien zeigt, dass Säuglinge mit Eisenmangel-Anämien im Gegensatz zu Säuglingen mit normalen Eisenwerten in der Bewertung der geistigen Entwicklung deutlich schlechter abschnitten. Eine Eisenmangelanämie wird mit unglücklicheren, vorsichtigeren und anhänglicheren Kindern in Verbindung gebracht.

Die Wichtigkeit eines guten Eisenstatus zeigte auch eine englischen Doppelblindstudie: Die 18 Monate alten Kinder, die während eines Zeitraumes von 2 Monaten Eisenpräparate erhielten, nahmen mehr an Gewicht zu und zeigten eine bessere psychomotorische Entwicklung als erwartet.

Die Studie in Flordia zeigt die langfristigen Folgen eines Eisenmangels im Säuglingsalter auf. Es bestand ein enger Zusammenhang zwischen leichten bis mäßigen Lernstörungen im Alter von 10 Jahren und einer Eisenmangelanämie im Säuglingsalter.

Referenz:
The influence of dietary status on the cognitive performance of children, David Benton, Department of Psychology, University of Swansea, Wales, UK, Mol. Nutr. Food Res 2010

 


Aluminium in Schokolinsen – damit sie mehr leuchten

Aluminium ist ein weit verbreiteter Nahrungsbestandteil, vor allem in bunten Süßigkeiten für Kinder. Viele Lebensmittelfarben enthalten Aluminium, damit sie knalliger leuchten; insbesondere bunte Schokolinsen werden mit Aluminiumfarblacken gefärbt. Die Aluminiumkonzentrationen in Schokolinsen sind teilweise erschreckend hoch. Amtliche Messungen baden-württembergischer Behörden haben Spitzenwerte bis zu 320 mg/ kg Schokolinsen ergeben.

Am 15. Juli 2008 erfolgte eine Pressemitteilung der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, in der vor überhöhter Aluminiumaufnahme in Lebensmitteln gewarnt wurde. Nach Schätzungen von Experten wird bei einem erheblichen Teil der europäischen Bevölkerung die tolerierbare wöchentliche Aufnahme von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht überschritten. Wenn man sich auch über die gesundheitlichen Risiken des Aluminiums noch nicht ganz einig ist, so gilt Aluminium doch als Risikofaktor für Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems.

Neuerdings gibt es auch vermehrte Hinweise, dass Aluminium bisher unbekannte hormonelle Wirkungen hat im Sinne eines Metallöstrogens. Aufgrund der EFSA-Empfehlungen sollte ein kleines Kind von aluhaltigen Schokolinsen höchstens vier Stück am Tag essen, darüber hinaus beginnt bereits das Risiko.

Referenzen:
Die Ernährungsfalle, Hans-Ulrich Grimm, Wilhelm Heyne Verlag 2010
Autor: Dr. med. Hans-Günter Kugler
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Fertiggerichte und ADHS

In dem neu erschienenen Buch: „Die Ernährungsfalle“ von Hans-Ulrich Grimm beschreibt der Autor in mehr als 500 Stichwörtern von A (wie Aluminium) bis Z (wie Zusatzstoffe), wie die Lebensmittelindustrie gezielt die Nahrung manipuliert. Auch auf das Thema ADHS wird eingegangen:

In einer Studie von Professor Egger, veröffentlicht im Fachblatt Lancet, wurde deutlich, dass bereits das Weglassen bestimmter Lebensmittel und Zusatzstoffe zu einer deutlichen Besserung des Verhaltens bei Kindern führt.

Aus dem Ernährungsplan wurden folgende Produkte gestrichen: Fertiggerichte wie z.B. Tütensuppen, Dosenravioli; Hamburger und Fertigjoghurts. Ebenso wurde auf Allergie-Auslöser wie Soja, Kuhmilch und Fisch verzichtet.

Von 72 hyperaktiven Kindern trat bei 62 Kindern eine deutliche Besserung ihres Verhaltens ein. Außerdem heilten zusätzlich bestehende Krankheiten wie Asthma oder juckende Hautausschläge ebenso aus.

Referenzen:
Die Ernährungsfalle, Hans-Ulrich Grimm, Wilhelm Heyne Verlag 2010

 


Synthetische Farbstoffe und ADHS

Dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten und das Lernen bei Kindern hat, wurde inzwischen in vielen Studien nachgewiesen. Die in der Nahrung enthaltenen Zusatzstoffe, Farbstoffe oder gar Schwermetalle spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Es wird z.B. vermutet, dass das gelbe Tartrazin (E102), ein Farbstoff, Symptome wie Schlafstörungen, Reizbarkeit und Unruhe verursacht. Eine australische Studie konnte dies bestätigen: Je höher die Tartrazindosen, desto ausgeprägter waren auch die Symptome.

Wissenschaftler der Universität in Southampton führten eine Studie mit ca. 300 Kindern im Alter zwischen 3 und 9 Jahren durch. Die Kinder bekamen 6 Wochen lang Säfte zu trinken, in denen zum einen das Konservierungsmittel Natriumbenzoat (E 211), zum anderen verschiedene Lebensmittelfarben wie Tartrazin (E102), Cochenillerot A (E 124), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Chinolingelb (E 104) und Allurarot (E 129) enthalten waren.

Eltern, Lehrer und wissenschaftliche Beobachter dokumentierten das Verhalten der Kinder und stellten eine erhöhte Hyperaktivität fest. Die Kinder waren unruhiger und zappeliger.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen diesen künstlichen Lebensmittelfarben und einer ADHS-Symptomatik, Aggressivität und Konzentrationsschwierigkeiten besteht. Diese 6 Farbstoffe wurden von den Forschern als problematisch eingestuft, und man kennt sie seither auch unter dem Namen „Southampton Six“.

Referenzen:
Die Ernährungsfalle, Hans-Ulrich Grimm, Wilhelm Heyne Verlag 2010

 


Besser Lernen durch Bewegung

Lernprozesse im Gehirn können durch Bewegung gefördert werden. Dies sind Resultate aus der Neurowissenschaft und der Entwicklungspsychologie. Durch Bewegung bekommt das Gehirn vermehrt Sauerstoff und kann somit auch bessere Leistungen erzielen. Außerdem vermindert Bewegung den durch Stress hervorgerufenen Abbau von Serotonin und Adrenalin. Serotonin ist ja bekanntlich ein „Glücklichmacher“ und Adrenalin ein „Motivator“. Ein Mangel an Serotonin wird neuerdings auch als Ursache für eine ADHS-Symptomatik diskutiert.

Leider bewegen sich Kinder heutzutage viel zu wenig. Wer läuft denn noch zur Schule oder fährt mit dem Fahrrad? Wir fahren unsere Kinder wohin sie wollen, bequem mit dem Auto. Nach der Schule kommt dann der beliebte Computer, Fernseher oder Nintendo zum Einsatz. Das ist natürlich für eine gesunde Hirnentwicklung nicht von Vorteil.

Dabei ist es gar nicht so schwer, seine Kinder zu mehr Bewegung zu begeistern. Es gibt vielseitige Hobbys wie Turnen, Tanzen, Radfahren, Schwimmen, Volleyball, Fußball und vieles mehr. Im Sport knüpft man Freundschaften; es macht Spaß, seine Kräfte gemeinsam zu messen, man kann seine überschüssige Energie auspowern und ist danach glücklich und ausgeglichen. Das Lernen fällt dann auch viel leichter und man kann sich besser konzentrieren.

Aber auch im Alltag können Kinder mithelfen, wie z.B. den Müll rausbringen, kleine Einkäufe erledigen, den Tisch decken oder abräumen und vieles mehr. Auch die Eltern sollten natürlich mit gutem Vorbild vorangehen und sportlich aktiv sein. Also geht mit euren Kindern an die frische Luft, macht Ballspiele, klettert mit euren Kindern auf dem Spielplatz und im Wald herum. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Denn: Glückliche Kinder lernen leichter.

Referenzen:
Optimale Gehirnernährung für Kinder, Patrick Holford, Deborah Colson, VAK-Verlags-GmbH 2008
Schlaue Kinder essen richtig, Dr. Astrid Laimighofer, TRIAS Verlag 2010


Umweltmedizin und ADHS

Kürzlich ist die dritte Auflage des Fachbuches „Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS)“ erschienen. Dieses Buch, verfasst von drei renommierten Autoren, bietet einen umfassenden Blick auf den aktuellen Forschungsstand der chronischen Multisystem-Erkrankungen.

In diesem Zusammenhang gehen die Autoren auch auf ADHS ein, die man zunächst nicht den Umweltmedizinischen Erkrankungen zuordnen würde. Verschiedene Fakten zeigen jedoch, dass Umweltfaktoren bei ADHS doch eine größere Rolle spielen könnten.

Eine Wirkungskette sieht so aus, dass Schadstoffe, insbesondere Pestizide, bestimmte Rezeptoren im zentralen Nervensystem aktivieren. Dies wiederum führt zur Aktivierung der so genannten NMDA-Rezeptoren, deren Aktivierung eine vermehrte Bildung von Stickoxid und Peroxinitrit bewirkt. Daraus resultiert eine Entzündung mit oxidativem und/ oder nitrosativem Stress. Diese Radikalverbindungen hemmen eisenhaltige Enzyme, die zur Bildung des Häms, eines Bestandteils des roten Blutfarbstoffes, benötigt werden. Die Folge davon ist, dass Zwischenprodukte der Hämsynthese in den Urin ausgeschieden werden. Über diesen Mechanismus besteht also ein enger Zusammenhang zwischen ADHS und Kryptopyrrolurie.

Das Dopaminsystem hat die wichtige Funktion, vor einer Entscheidung die im Gehirn gespeicherten emotionalen Informationen zu steuern und die Entscheidung von einer Belohnungserwartung abhängig zu machen. Von großer Bedeutung ist auch, dass Lerninhalte mit positiven Gefühlen verknüpft werden, denn nur so ist Lernen überhaupt möglich.

Wenn die Funktion des Dopaminsystems gestört ist, wird der Betroffene praktisch entscheidungs- und lernunfähig. Verschiedene Chemikalien wie z.B. PCB können die Funktion des Dopaminsystems stark beeinträchtigen. Das Ausmaß der Aufmerksamkeitsstörungen der Kinder korreliert mit der PCB-Dosis, mit der die Mutter vorgeburtlich belastet war.

Weitere Schadstoffe im Zusammenhang mit der Auslösung von ADHS sind: Pestizide wie Hexachlorbenzol, Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Farb- und Konservierungsstoffe sowie Quecksilber aus Zahnamalgam. Alle diese Stoffe haben neurotoxische Wirkungen, sodass es nicht unplausibel ist, ADHS als Folge neurotoxischer Wirkungen von Umweltchemikalien aufzufassen.

Referenz:
Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS); Hans-Ulrich Hill et al., Shaker Verlag 2010
Autor: Dr. med. Hans-Günter Kugler ©


Schreibabys und spätere Hyperaktivität

Säuglinge, die schlecht essen, nicht gut schlafen und vor allem sehr oft schreien, sind besonders anfällig, in späteren Jahren hyperaktive oder aggressive Schulkinder zu werden.

Besonders gefährdet sind Babys, die ständig mehr als 3 Stunden schreien. Bei Schreibabys liegt das Risiko für Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS 40 mal höher als bei ruhigen Babys. Dies gab die Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen am 22. Oktober 2010 laut einer Übersichtsanalyse von 22 internationalen Studien bekannt.

Prof. Silvia Schneider von der Ruhr-Universität Bochum sagte Folgendes: „Wie Eltern in den ersten Monaten auf schwierige Säuglinge reagieren, hat nachweislich langfristige Auswirkungen auf ihre psychische Entwicklung.“

Allein das exzessive Schreien hat wohl keine nachteiligen Auswirkungen auf das Kind. Jedoch sind Eltern mit einem Schreibaby oft überfordert und reagieren hilflos. Deswegen könne übermäßiges Schreien zu erheblichen Belastungen und Störungen der frühen Eltern-Kind-Beziehung führen, was sich dann später in psychischen Erkrankungen zeigt.

Referenzen:
topnews.de, 25.10.2010
onmeda.de, 27.10.2010


Studie: ADHS und westlicher Ernährungsstil

In einer australischen Studie wurde untersucht, ob die Entstehung von ADHS auch durch die Ernährung beeinflusst wird. In der Studie wurden die Ernährungsgewohnheiten von 1799 Jugendlichen untersucht und in zwei Ernährungsmuster klassifiziert, nämlich in einen „gesunden Ernährungsstil“ und einen „Western-Diet-Ernährungsstil“.

Als „gesund“ galten der Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Für „Western-Diet“ stand der bevorzugte Verzehr von Fast-Food, rotem Fleisch, fettreichen Milchprodukten, Süßigkeiten, Getränken mit hohem Zuckergehalt etc.

Bei 115 Jugendlichen war die Diagnose ADHS im Alter von 14 Jahren  gestellt worden. Es waren 91 Jungen und 24 Mädchen.

Das Ergebnis der Studie zeigte Folgendes:
Es bestand kein Zusammenhang zwischen dem gesunden Ernährungsstil und ADHS. Bei einer Ernährung in einem sehr ausgeprägten „Western-Diet-Stil“ hingegen wurde, im Vergleich zu einem geringerem Verzehr dieser Kost, ein doppelt erhöhtes Risiko für die Entstehung von ADHS bei Jugendlichen festgestellt.

Die Leiterin der wissenschaftlichen Ernährungsstudien, Wendy Oddy vom Perth Telethon Institut für Gesundheitsforschung für Kinder, geht davon aus, dass bei der „Western-Diet-Ernährung“ die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren nicht ausreicht, um eine optimale Funktion des Gehirns zu erhalten. Insgesamt würde man bei diesem Ernährungsstil nicht genügend essentielle Mikronährstoffe zu sich nehmen, die für Aufmerksamkeit, Gehirnfunktion und Konzentration wichtig wären. Auch Zusatzstoffe wie Farbstoffe und Aromen werden mit einer Verstärkung der ADHS-Symptomatik in Verbindung gebracht.

Referenzen:
ADHD is associated with a “western” dietary pattern in adolescents, Wendy H. Oddy et. al; Telethon Institute for child health research, 14.07.2010
Western diet link to ADHD, Australian study finds; Science Daily, 29.07.2010


Mikronährstoffe verbessern ADHS-Symptomatik

Es ist schon länger bekannt, dass langkettige Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA eine zentrale Rolle für das zentrale Nervensystem spielen. Sie sind essentiell für eine normale Hirnfunktion, einschließlich Aufmerksamkeit und anderer neuropsychologischer Fähigkeiten.

Wissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz untersuchten jetzt bei 810 Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren den Effekt einer Mikronährstoff-Supplementierung auf die ADHS-Symptomatik über einen Zeitraum von 3 Monaten. Die Kinder und Jugendlichen nahmen in dieser Zeit eine Kombination von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie Zink und Magnesium ein.

Die klinischen Symptome der ADHS-Symptomatik wurden über standardisierte Fragebögen erfasst. Außerdem wurde die Akzeptanz der Nahrungsergänzungstherapie dokumentiert.

Nach zwölf Wochen zeigte sich eine deutliche Besserung der ADHS-Symptomatik. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine Kombination aus Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Zink und Magnesium einen günstigen Effekt auf Verhaltens- und emotionale Probleme bei Kindern und Jugendlichen hat. In Anbetracht der positiven Verhaltensänderungen und des geringen Risikos, kann eine Supplementierung von ungesättigten Fettsäuren in Kombination mit Zink und Magnesium empfohlen werden.

Referenzen:
Supplementation of polyunsaturated fatty acids, magnesium and zinc in children seeking medical advice for attention-deficit/hyperactivity problems – an observational cohort study, Michael Huss et al.: lipidworld.com, 24 September 2010
Bild: Archiv; Autor: Dr. med. Hans-Günter Kugler ©


Schlechte Öle und ihre negative Wirkung auf das Gehirn

Wenn man Kinder fragt, was sie gerne essen, so gehört Folgendes auf jeden Fall dazu: Pommes, Chips, Nuss-Nougat-Cremes, Süßigkeiten wie z.B. Schokoriegel, Kekse etc. Doch gerade diese Nahrungsmittel enthalten so genannte gesundheitsschädliche Transfette.

Transfette sind Fette, die durch einen chemischen Vorgang gehärtet und auf diese Weise haltbar gemacht werden. Produkte, die Transfette enthalten, erkennt man an der Aufschrift: „pflanzliche Fette“, „gehärtete Fette“ oder „teilweise gehärtete Fette“. Auch durch das Erhitzen (Braten und Frittieren) von Pflanzenölen mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Distelöl, entstehen Transfettsäuren.

Der übermäßige Verzehr von Produkten mit Transfetten birgt erhebliche gesundheitliche Risiken in sich. Er fördert z.B. die Entstehung eines Bluthochdrucks, von Fettleibigkeit und Entzündungen. Transfette erhöhen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes mellitus.

Doch hiermit noch nicht genug:
Da unser Körper nicht in der Lage ist, zwischen natürlichen, gesunden Fetten und schädlichen Transfetten zu unterscheiden, werden Transfette, wie die anderen auch, direkt ins Gehirn transportiert und dort in Nervenzellen eingelagert. Sie verhindern dort wichtige Aufgaben der Informationsverarbeitung und blockieren somit die Gehirnleistung. Transfette begünstigen nicht nur Entzündungen in Organen und Geweben, sondern auch im Gehirn. Dies kann unter Umständen zu Schäden im Lernzentrum des Gehirns führen.

Referenzen:
Ernährung – Öle, die helfen, Öle, die heilen, Zeitschrift Bio, 2010/4
Risiko Transfette: Diese Fette sind die Härte, Stern, 21.04.2007
Fette, die dumm machen, iq-doktor.de, 26.09.2009


News: Ritalin

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gibt bekannt, dass Ritalin und Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat in Zukunft nur noch von Spezialisten verschrieben werden sollen. Künftig muss vor der Verabreichung des Medikaments eine umfassende Diagnose von Fachärzten gestellt werden, das Vorhandensein eines oder mehrerer Symptome allein reicht nicht mehr aus. Auch müssen therapiefreie Intervalle erfolgen.

Damit soll verhindert werden, dass das nebenwirkungsreiche Medikament Ritalin zu schnell und unkontrolliert verschrieben wird. Langzeitschäden sind zu wenig erforscht.

Referenzen:
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie: Anlage III Nummer 44, Stimulantien, 16.09.2010
ADHS: Ritalin soll zukünftig nur noch von Spezialisten verschrieben werden, shortnews.de, 21.09.2010


Mit gesunden Ölen die Lernfähigkeit und Gehirnentwicklung unterstützen

Dass es gute und schlechte Öle gibt, ist heutzutage im Allgemeinen bekannt. Eine wichtige Rolle spielen die Omega-3- und die Omega–6-Fettsäuren, langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die Alpha-Linolensäure (Omega 3) und die Linolsäure (Omega 6) sind essentiell, das bedeutet, dass sie dem Körper über die Nahrung zugeführt werden müssen, da dieser sie nicht selber herstellen kann.

Eine gute Versorgung mit diesen Fetten ist unter anderem für das Nervensystem und für das Gehirn wichtig. Sie wirken sich positiv auf die Lernfähigkeit, die Gedächtnisbildung und die psychische Befindlichkeit aus. So ist z.B. die Docosahexaensäure (DHA), welche zu den Omega-3-Fettsäuren gehört, an der Übermittlung von Signalen im Gehirn beteiligt. DHA kommt in großen Mengen in den Membranen menschlicher Gehirnzellen vor und sorgt für ein gut funktionierendes Gehirn.

Zu den guten Speiseölen gehören z.B. Öle aus Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Hanf, Raps und Nüssen (Walnussöl), aber auch Distelöl und Olivenöl. Wichtig ist, auf gute Qualität zu achten. Das Öl sollte nicht über 40 Grad erhitzt worden sein, am besten kalt gepresst. Auch sollten die Öle aus biologischem Anbau stammen, da Pestizide und viele Schadstoffe fettlöslich sind und so in unseren Körper gelangen. Gesunde Öle sind trüb, also niemals gebleicht.

Aber auch die richtige Mischung ist wichtig:
Ungefähr 80 Prozent der Weltbevölkerung leidet unter einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren, hingegen die Omega-6-Fettsäuren meist im Überfluss verzehrt werden. Lag das Verhältnis früher noch bei 1:1, so ist es heute bei 1:20-25. Ein Mischungsverhältnis von 2:1 wäre empfehlenswert. Gute Omega-3-Quellen sind Leinöl, Walnüsse, Hanföl, Leinsamen oder Algenpräparate. Ein Verzehr von Fisch ist nicht zu empfehlen, da dieser oft quecksilberbelastet ist.

Referenz:
Ernährung – Öle die helfen, Öle die heilen, Zeitschrift Bio, 2010/4
Jörg Blech, Ernährung – Dünger fürs Gehirn, Spiegel Online, 20.12.2008
Burgersteins Handbuch Nährstoffe, Haug Verlag, 2007


Vitamin B12 und Folsäure und die Hirnentwicklung bei Kindern

Hirnentwicklung, Vitamin B12
Folsäure und Vitamin B12 sind im Stoffwechsel eng verbunden, so dass ein Mangel des einen Vitamins auch die Funktionsfähigkeit des anderen Vitamins beeinflusst.

Erwachsene haben eine Vitamin-B12-Reserve, die meist deutlich länger als ein Jahr anhält. Neugeborene verfügen nur über einen begrenzten Speicher. Wenn die werdende Mutter gut mit Vitamin B12 versorgt ist, kommt der Säugling mit einem Vitamin-B12-Speicher auf die Welt, der für einige Monate reicht.Ein Vitamin-B12-Mangel wirkt sich auch auf die Myelinisierung der Nerven aus. Die Myelinscheiden sind die Ummantelung der Nerven. Außerdem ist bei einem Vitamin-B12-Mangel der Stoffwechselweg des Homocysteins beeinträchtigt, was sich wiederum auf die Bildung von Nervenbotenstoffen auswirkt.

Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt, das natürlicherweise im Stoffwechsel der Aminosäure Methionin entsteht. Da Homocystein in höheren Dosen schädlich ist, muss es schnell abgebaut werden. Bei einem Vitamin-B12-Mangel kann es auch zu einem Ungleichgewicht zwischen neurotrophen und neurotoxischen Zytokinen (Zytokine = Botenstoffe des Immunsytems) kommen. Neurotrophine sind Nervenwachstumsfaktoren, die zur Gedächtnisbildung beitragen.Außerdem kann es zu einer Anreicherung von Milchsäure (Laktat) in den Hirnzellen kommen.

Ein Vitamin-B12-Mangel in der Kindheit hat möglicherweise langfristige Konsequenzen. Man konnte nachmessen, dass eine unzureichende Vitamin-B12-Versorgung im 6. Lebensjahr die fluide Intelligenz in der Pubertät vermindern kann – auch dann, wenn später ausreichend Vitamin-B12 zugeführt wird. Ein langdauernder Vitamin-B12-Mangel kann zu schweren bleibenden Hirnschäden führen.Eine ausreichende Folsäurezufuhr während der Schwangerschaft ist von zentraler Bedeutung zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten. Es konnte auch nachgewiesen werden, das ein Folsäuremangel der Mutter während der Schwangerschaft zu einer abnormalen oder verzögerten Entwicklung des Kindes führt.

Referenz:
David Benton: The influence of dietary status on the cognitive performance of children; Mol. Nutr. Food Res. 2010, 54, 457-470
Autor: Dr. med. Hans-Günter Kugler ©


Ein Mikronährstoffmangel beeinträchtigt das Lernen

Gutes und effektives Lernen bedarf einer optimale Stoffwechselaktivität der Nervenzellen. Deshalb ist für die Hirnleistungsfähigkeit auch eine Ernährung mit allen erforderlichen Mikro- und Makromolekülen erforderlich.

Die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Lernen und Verhalten wurden lange Zeit nicht ausreichend beachtet. Zwischenzeitlich wurden aber etliche wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die belegen, dass das Gehirn nur einwandfrei funktionieren kann, wenn es auch optimal ernährt wird. Eine umfangreiche Liste von Publikationen hat z.B. das amerikanische „Food and Nutrition Information Center“ veröffentlicht.

Von zentraler Bedeutung für Lernen und Denken sind Nervenbotenstoffe. Für die Bildung dieser Nervenbotenstoffe werden Aminosäuren, aber auch Spurenelemente und Vitamine benötigt. Ein Mangel an Mikronährstoffen kann demzufolge auch die Synthese der Botenstoffe beeinträchtigen. Die Ergebnisse der Nationalen Verzehrstudie II zeigen, dass die Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren unbefriedigend ist.

Über 90 Prozent der Jugendlichen nehmen zu wenig Vitamin D auf, über 40 Prozent zu wenig Vitamin E, rund 30 Prozent zu wenig Vitamin C. Auch die Versorgung mit Folsäure lässt sehr zu wünschen übrig: Etwa 70 Prozent liegen unter den DACH-Referenzwerten. Kinder und Jugendliche sind hinsichtlich Mikronährstoffdefiziten auch deshalb gefährdet, weil häufig Nahrungsmittel bevorzugt werden, die eher mikronährstoffarm sind.
Autor:admin-Karin ©


Studie: Pestizide in der Schwangerschaft können ADHS-Risiko bei Kindern massiv erhöhen

Studie: Pestizide in der Schwangerschaft können ADHS-Risiko bei Kindern massiv erhöhen

In einer US-amerikanischen Studie untersuchten Forscher der Universität Berkeley den Urin von mehr als 300 Schwangeren. Es wurde die Höhe der Konzentrationen von Pestizidabbauprodukten bestimmt. Vor allem ging es den Forschern um die Organophosphat-Pestizide, welche für die Bekämpfung von Insekten eingesetzt werden. Diese Pestizide greifen das Nervensystem der Insekten an.

Die Kinder der Probandinnen wurden in einem Alter von dreieinhalb und fünf Jahren auf Konzentrationsstörungen und Hyperaktivität untersucht. Das Ergebnis: Eine zehnfach erhöhte Konzentration der Pestizide im Urin der Mutter verstärkte drastisch, nämlich 5-fach, das Risiko für ADHS bei den Kindern.

Referenzen:
Los Angeles Times, 19. August 2010

Kommentar:

Das beweist, wie wichtig die Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft und auch die Ernährung unserer Kinder ist. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Noch besser ist es, auf gespritzte Nahrungsmittel ganz zu verzichten. Das Angebot an Bioprodukten ist sehr groß und eben auch gesünder.

 

Bild: Hannes Eichinger, fotalia.de, Autor:admin-Michi ©


Fehldiagnose: ADHS

In Amerika werden möglicherweise Millionen Kinder aufgrund von ADHS mit Psychopharmaka behandelt, obwohl die Diagnose nicht stimmt. Viele der Kinder mit der Fehldiagnose ADHS seien einfach langsamer in der Entwicklung. Das haben jetzt Wissenschaftler der US-Universität Michigan bekannt gegeben.

Diese Fehldiagnose trifft die jüngsten Kinder in Kindergarten oder Schule der jeweiligen Jahrgangsstufe besonders stark. Den jüngsten Kindergartenkindern einer Jahrgangsstufe wird besonders gern ein ADHS zugesprochen, wenn Sie nicht so parieren. Bei ihnen wird im Schnitt 60 mal häufiger ein ADHS diagnostiziert als unter den Gruppenältesten. Bei den jüngsten Schulkindern eines Jahrganges sei der Anteil sogar doppelt so groß.

Referenz:
focus.de, 18.08.2010
zeit.de, 18.08.2010


Studie: Westlicher Ernährungsweise fördert ADHS bei Kindern und Jugendlichen

Eine australische Studie des „Perth`s Telethon Institute for Child Health Research“ bestätigte den Zusammenhang bezüglich der Ernährung und dem Auftreten einer ADHS-Symptomatik. Ausgewertet wurden die Daten einer Langzeitstudie von 1800 Kindern und Jugendlichen.

Dabei schnitten die Kinder und Jugendlichen, die einen westlichen Ernährungsstil bevorzugten, also Fastfood, Gebäck, Gebratenes, Fleisch und Fleischprodukte, Süssigkeiten etc., wesentlich schlechter ab als diejenigen, die viel frisches Obst und Gemüse aßen. Wendy Oddy, der Leiter dieser Studie erklärte: „Wir fanden heraus, dass die westliche Ernährungsweise mit einem mehr als doppelt so hohen Risiko verbunden war, ADHS zu entwickeln, als der Speiseplan der auf diese Lebensmittel verzichtete und auf gesunde Kost setzt.“ Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass bei einer vorwiegenden Ernährung im westlichen Ernährungsstil wichtige Mikronährstoffe fehlen, die u.a. für die Gehirnfunktion eine von grundlegender Bedeutung sind.

Nicht geklärt sei allerdings, ob es auch noch einen umgekehrten Zusammenhang zwischen schlechten Ernährungsgewohnheiten und ADHS gibt. Es könnte auch sein, dass ein Kind aufgrund seiner ADHS-Erkrankung schneller zu Süßigkeiten, Fingerfood etc. greift, weil es geregelte Mahlzeiten bei aufkommendem Hunger nicht abwarten mag. Auch wenn Letzteres der Fall ist: Fakt ist, dass bei einer ungesunden Ernährungsweise keine ausreichende Zufuhr an lebensnotwendigen Mikronährstoffen gewährleistet ist. Außerdem werden durch Fastfood und Fertigprodukte unnötige künstliche Farb- und Aromastoffe, künstliche Stabilisatoren etc. aufgenommen, die den Organismus zusätzlich belasten und/ oder ebenfalls mit der ADHS-Symptomatik im Zusammenhang stehen können.

Referenz:
www.ratschlag24.com, 30.07.2010
www.artikelkontor.de, 30.07.2010
www.fleisch-macht-krank, 07.08.2010

Autor: admin-Karin ©

 


“ADHS-Gefahr” durch Blei und Quecksilber

Der Einfluss von Blei und Quecksilber auf die ADHS-Symptomatik

ADHS ist die am häufigsten auftretende psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die Wirkung von Umweltgiften hinsichtlich der Entstehung von ADHS wurde bislang kaum berücksichtigt. Das bemängelte jetzt der Wissenschaftler Ulf Sauerbrey von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik).

Sauerbrey hat mehr als 50 Studien aus den Jahren 1979 bis 2009 über den Einfluss von Umweltgiften bei Kindern ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass Umweltgifte die Entwicklung von ADHS in hohem Maße fördern. Zu den Umweltgiften gehören neben polychlorierten Biphenylen und Pestiziden insbesondere auch Schwermetalle wie Blei und Quecksilber.

Quecksilber ist das giftigste nicht radioaktive Element, das Nerven und Nieren schädigt. Als anorganisches oder als metallisches Quecksilber wurde es früher häufig für Amalgamfüllungen kariöser Zähne verwendet. Kleine stetig vom Organismus aufgenommene Mengen lagern sich bevorzugt im Nervensystem ab. Werdende Mütter mit Amalgamfüllungen können Quecksilber über die Plazenta an das werdende Kind abgeben. Eine weitere Quelle ist quecksilberhaltiger Fisch, der in den heutigen Weltmeeren sehr verbreitet ist. Im Fisch mit seinen fetthaltigen Strukturen speichert sich das so genannte Methylquecksilber sehr gut. Methylquecksilber ist hoch giftig – bereits niedrige Konzentrationen wurden von Wissenschaftlern mit Aufmerksamkeitsstörungen und Störungen des Wortgedächtnisses und der Feinmotorik in Zusammenhang gebracht. Chinesische Forscher verglichen die Quecksilberwerte von 52 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die an einer ADHS-Symptomatik litten, mit 59 gesunden Kindern und Jugendlichen. Die ADHS-Gruppe zeigte mit Werten von 15 µg/ l signifikant höhere Quecksilberwerte als die Kontrollgruppe.

Blei ist ebenfalls ein schweres Nervengift. Es schädigt u.a. die Blutbildung und die Nieren. Blei kann insbesondere bei Kindern zu psychomotorischen Störungen und zu einer Verminderung des Intelligenzquotienten und der Gedächtnisleistung führen.

Heute ist die Umweltbelastung mit Blei im Vergleich zu der Zeit, in der dieser Stoff noch dem Treibstoff zugesetzt wurde, zwar wesentlich geringer, dennoch ist die Gefahr, die von diesem Schwermetall ausgeht, keinesfalls gebannt. Nach Aussage von Sauerbrey bestanden 2005 noch 30 Prozent der Berliner Wasserleitungen aus Blei, und er betont, dass Kinder, die in Industriestandorten wie z.B. dem Ruhrgebiet aufwachsen, Bleiexpositionen ausgesetzt sind, die durchaus gesundheitsschädlich sein können.
Stetig kleine Bleimengen können z.B. auch über kunststoffhaltiges Spielzeug aufgenommen werden; größere Mengen auch, wenn Kinder bleihaltige Erde oder bleihaltigen Sand verschlucken.

Leider ist bislang auch unter den Ärzten die Tatsache noch wenig bekannt, dass bereits geringe Mengen Blei schädlich sind:
Ein Amerikanisches Forscherteam unter der Leitung von Joel T. Nigg untersuchten bei 236 Kindern und Jugendlichen den Zusammenhang zwischen der Bleivollblutkonzentration und der ADS-Symptomatik. Die durchschnittlichen Konzentrationen lagen bei 7,3 µg/ l, die Maximalwerte bei 22 µg/ l. Es handelte sich also um außerordentlich niedrige Bleikonzentrationen, die geringer waren als die in den USA und Europa üblichen Durchschnittswerte. Der Blei-Grenzwert nach der Kommission „Human-Biomonitoring“ liegt bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren bei 50 µg/ l.

Die Bleikonzentrationen im Blut der untersuchten Kinder und Jugendlichen waren mit der ADHS-Symptomatik vom „Mischtypus“ assoziiert, nicht aber mit dem „vorwiegend unaufmerksamen Typ“. Eltern- und Lehrerreports bestätigten den Zusammenhang zwischen der Bleikonzentration und den ADHS-Symptomen. Die Studie zeigt, dass sogar sehr niedrige Bleikonzentrationen mit der ADS-Symptomatik assoziiert sind. In dieser Studie wurden die bisher niedrigsten Bleikonzentrationen in Relation zur ADS-Symptomatik gemessen. Das Ergebnis könnte natürlich eine erhebliche Relevanz haben, da eine niedrige Bleibelastung weit verbreitet ist. Eine Bleibelastung ist auch ein plausibler neurobiologischer Erklärungsfaktor für die Entstehung von ADHS, weil Blei den Kreislauf von Dopamin und anderen Neurotransmittern im Gehirn stört.
In einem ganzheitlichen Diagnose- und Therapieansatz sollte bei ADS/ ADHS neben einem Mikronährstoffmangel auch eine Belastung mit Schwermetallen in Betracht gezogen werden. Der erste Schritt hierzu wäre eine genaue Blutuntersuchung, um dann ggf. die Schwermetalle zur Ausleitung zu bringen.

Referenz:

  • Dpa, 21.06.2010
  • Joel T. Nigg, Ph. D., et al: Confirmation and extension of association of blood lead with attention-deficit/ hyperactivity disorder (ADHD) and ADHD symptom domains at population-typical exposure levels; J Cild Psychol Psychiatry. 2010 January; 51(1): 58-65
  • Ulf Sauerbrey: ADHS durch Umweltgifte? Edition Paideia, 2010

Autor: admin-Karin ©


Bunte Süßigkeiten können ADHS fördern

Kennzeichnungspflich für Farbstoffe in Gummibärchen & Co – Beeinträchtigung der Aktivität und Aufmerksamkeit

Viele Eltern sind immer schon bestrebt, die allzu bunten Süßigkeiten von Ihren Sprösslingen fernzuhalten, weil sie instinktiv ahnen, dass künstliche Farb- und Aromastoffe nicht wirklich gesundheitsförderlich sind, oder weil Sie die kritischen Hinweise einiger Ernährungswissenschaftler ernst nehmen.

Künstliche Aromen und Farbstoffe stehen seit Jahren im Verdacht, das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom zu fördern. Bereits 2007 wiesen Wissenschaftler in einer britischen Studie darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen E-Nummern in Süßigkeiten und Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern gibt.

Das Europäische Parlament hat jetzt endlich darauf reagiert. Seit 20. Juli 2010 müssen Lebensmittel, die bestimmte Farbstoffe enthalten, mit folgendem Hinweis gekennzeichnet werden: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen.“ Die EU-Verordnung gilt für sechs künstliche Farbstoffe: Tatrazin (E 102), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Cochenillerot (E 124a), Allurarot (E 129) und Chinolingelb (E 104). Diese Farbstoffe stehen im übrigen auch schon längere Zeit im Kreuzfeuer der Kritik, weil sie allergische Reaktionen wie Nesselsucht, Asthma oder Hautödeme hervorrufen können.

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass ein Verbot dieser Farbstoffe besser gewesen wäre, da Kinder bekanntlicherweise nicht das Kleingedruckte lesen. Sie empfiehlt auf Bio-Lebensmittel zurückzugreifen, da nach der EU-Öko- Verordnung diese Lebensmittel keine künstlichen Farbstoffe enthalten dürfen.

Referenz:
Berliner Kurier, 22.07.2010
VZ-RLP 13.07.10
Autor: admin-Karin ©

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